Die Überlieferung des Korans

Das Buch Allahs – von den Anfängen bis in die Gegenwart

Yunus bin Osama al-Gaznavi, zuletzt 26. Mai 2016


ZUSAMMENFASSUNG
Die Offenbarungen werden zu Lebzeiten Mohammeds auf kleine Steine, Baumrinde, Knochen, Palmblätter, Lederfragmente, Pergament und Seidenstücke geschrieben. Die Gefährten pflegen den Koran, ob durch das Mündliche oder Schriftliche, auswendig zu lernen. Einige Offenbarungen werden aufgehoben, ausradiert, neu offenbart, ersetzt und somit geändert. Mohammed stirbt 632 n.u.Z. Diese ersten ursprünglichen Original-Schriften des Propheten werden alle anno 653 vom dritten Kalifen Osman verbrannt.
Die Gefährten können den Koran auswendig, niemand jedoch vollständig. Im Krieg sterben viele unter ihnen, die andere Koranverse auswendig kennen. [Auslassung] Viele Koranverse gehen im Jahr 633 für immer mit ins Grab.
Daraufhin kommt es zu der Idee, den Koran zusammenzutragen, obwohl andere Sammlungen bereits gibt. Sie werden entweder ignoriert oder sie sind dem folgenden Sammler zunächst nicht bekannt, weil es nicht übernommen wird. [Veränderung]
Der erste Kalif Abu Bakr lässt den Koran, bis er im Jahr 634 stirbt, von Zayd Ibn Thabit zusammenstellen. [Hauptsächlich gesammelt] Im Jahr 666 wird die Sammlung von Medinas Gouverneur Marwan Ibn Hakem, dem späteren Kalifen, aus Furcht verbrannt.
Der zweite Kalif Omar lässt die Sammlung, bis er 644 stirbt, überarbeiten und weiter niederschreiben. [Weiter gesammelt, einiges ausgelassen]
Der dritte Kalif Osman lässt den Koran im Jahr 653 neu kompilieren und daraus einige Kopien anfertigen. [VeränderungAuslassung] Er sorgt dafür, dass nur seine Version benutzt wird und befiehlt alle anderen geläufigen Korans und die ursprünglichen, originalen Sammlungen zu verbrennen. Die Fassung des Korans und die etwaigen Kopien davon sind bzw. waren bereits um die 8. und 9. Jhdt. verschwunden, eventuell verbrannt.
Um 670 lässt Ziyad ibn Abihi, der Gouverneur von Irak, den Koran von Abu al-Aswad Du’ali, dem Gründer der arabischen Grammatik verbessern. Die Fassung des Korans ist unauffindbar.
Ab 690 wird die arabische Sprache vom Kalifen Abd al-Malik generell als Amtssprache eingeführt. Alle Koranzeugen und Gefährten sind bereits tot.
Um die achte Jahrhundertwende wird der Koran vom Kalifen Abd al-Malik (gest. 705) und dem Gouverneur Hajjaj bin Yusuf (gest. 704) neu geschrieben. [VeränderungAuslassung] Daraus werden neue Kopien angefertigt. Hajjaj sorgt dafür, dass nur diese Version benutzt wird und lässt alle anderen geläufigen Korans verbrennen. Die Fassung des Korans und die etwaigen Kopien davon sind unauffindbar.
Die ältesten erhaltenen Koranfragmente oder Seiten, die nicht zuordenbar sind, stammen vom Ende des 7. Jhdts. Die Blattformation des Korans ist nicht fertig. Es folgen Änderungen und Verbesserungen zur Ganzschrift des Korantexts.
Während der Herrschaft des Kalifen al-Walid (gest. 715) wird der Korantext überarbeitet [überschrieben; Palimpsest]. Der Koran des Kalifen al-Walid, der mit dem späteren Koran noch nicht identisch ist, stammt vom Anfang des 8. Jhdts.
Mitte des 8. Jahrhunderts wird der Koran vom Grammatiker Al Khalil ibn Ahmad verbessert. Sein System setzt sich bis ins 11. Jahrhundert durch. Die Schriftwerdung [Veränderung, Auslassung] im 9. Jhdt. wird fortgeführt. Die Koranschriften durch diesen Übergangsphasen sind in Teile verfügbar, wie z.B. auch die Topkapi und Taschkent Korans, die etwa dem 9. Jahrhundert entstammen.
Die endgültige Stabilisierung des Korantextes folgt um 933 von Ibn Mujahid. Verschiedene Lesarten werden von ihm auf sieben reduziert.
Der älteste und „vollständige“ Koran datiert vom Jahr 1002 und befindet sich in Tareq Rajab Museum in Kuwait.
Der gegenwärtig weltweit standardisierte Koran entstammt dem Jahre 1924 aus Ägypten.

Ausführliche Quellen unten.


Inhaltsverzeichnis

Vorab: Die heutige islamische Indoktrination und Version der Geschichte

Rekonstruktion der Geschichte aus den islamischen Quellen:

Die Geschichte des Korans

Die Offenbarungen zur Zeit Mohammeds (+ 632)
Der erste Kalif Abu Bakr und der Koran (632 – 634)
– Die Sammlungsidee der Offenbarungen
– Die Sammlung der Koranverse beginnt
– Weitere Sammlungen
– Die Authentizität der Sammlung Zayds
Der zweite Kalif Omar und der Koran (634 – 644)
– Der Koran wird weitergesammelt
Der dritte Kalif Osman und der Koran (644 – 656)
– Die Kanonisierung des Korans
– Die Schreibarbeit
– Das offizielle Exemplar ist fertig
– Kopien werden erstellt
– Die Verbrennung der anderen Schriften
– Andere Codexe
– Osman wird kritisiert
– Osman wird ermordet
Der Gouverneur Marwan I. und der Koran (666)
– Die ursprüngliche Sammlung wird verbrannt
Der Gouverneur Ziyad und der Koran (~670)
– Der Korantext wird erneuert
Osmans Exemplare sind verschwunden
Der Kalif Abd al-Malik und der Koran (~700)
– Der Koran wird neu kompiliert
Der Übergang in die Sachlage
Der Kalif al-Walid und der Koran (~705)
– Älteste Schriften erhalten
– Der Korantext ist nicht fertig (~800)
Der älteste vollständige Koran (1002)
Die neuen Ausgaben
– Die Standardausgabe vom 20. Jhdt.
Der Koran im 21. Jhdt.
Quellen


ABSTRACT

Die heutige islamische Version der Geschichte

Der Koran wurde von Allah an den Erzengel Gabriel und von Gabriel an Mohammed überreicht. Manchmal direkt von Allah an Mohammed. Nachdem Mohammed die Offenbarungen bekam übergab er diese an seine Gefährten, die diese niederschrieben oder auswendig lernten. Alle Gefährten lernten den Koran auswendig. Zwei Jahrzehnte nachdem Mohammed starb, kanonisierte der dritte Kalif Osman den Koran und schickte Kopien an die umliegenden Provinzen. Eine seiner Kopien befindet sich bis heute in Tashkent und eine weitere in Topkapi Museum in Istanbul. Sie sind alle identisch mit dem heutigen, unverfälschten Koran. Es ist das einzige Buch, im Gegensatz zu den anderen heiligen Büchern, das nicht verfälscht worden ist. Nicht einmal ein Strich oder ein Buchstabe ist vom Koran geändert worden. Er ist die exakte Kopie von dem, was Allah an Mohammed offenbarte. Buchstabe für Buchstabe, Strich für Strich. Der Koran kann nicht verändert worden sein, weil Allah den Koran beschützt, so Allah selbst im Koran. Daher, alles andere, was die ältesten Funde, Wissenschaften und die Überlieferungen sagen sind schlicht falsch. Die überhaupt ältesten schriftlichen Funde sind deshalb unterschiedlich [zu den heute üblichen Kairiner Koran vom Jahr 1924], weil sie irgendwelche Privat-Sammlungen waren und Abschreibfehler enthalten. Bzw. die Personen, die den ältesten Koran schrieben, kannten sich nicht aus und die Textabweichungen kamen durch persönliche Einflüsse zu Stande. Der Kairiner Koran [vom 1924] ist die exakte Kopie des Korans aus der Zeit Mohammeds. – Q.e.d. zur Unverfälschtheit des Korans. – Happy End.

ANALYSE

Die Rekonstruktion der Geschichte aus den islamischen Quellen

Die Geschichte des Korans

Die Offenbarungen zu Zeiten Mohammeds

Die Offenbarungen wurden zu Lebzeiten Mohammeds nicht ernsthaft gesammelt. Sie wurden von seinen Schreibern (Sekretären) auf verschiedene Gegenstände wie kleine Steine, Baumblätter, Kamel- bzw. Schafsknochen, Baumteile und ähnliche Gegenstände übertragen. [01] Nachdem Mohammed plötzlich starb, galt der Koran automatisch als vollendet. Zayd ibn Thabit:

Der Prophet starb und der Koran war nicht in einem einzigen Ort zusammen getragen. [02]

Der erste Kalif Abu Bakr und der Koran

Die Sammlungsidee der Offenbarungen

Nach dem Tod Mohammeds am 8. Juni 632 n.u.Z. fanden Glaubensaustritte und daraus resultierend auch Kriegszwischenfälle statt. Ein Teil der Gelehrten, die den Koran auswendig beherrschten, fanden insbesondere in der Schlacht von Yamama im Jahr 633 gegen die Anhänger des „Propheten“ Musailima (Rahman aus Yamama) den Tod, wo etwa 450 Koran-Rezitierer umkamen und viele Teile des Korans mit sich ins Grab nahmen. [03] Aus Furcht, dass möglicherweise noch weitere Gelehrte ihr Leben verlieren würden, erschien es wichtig, die Koranverse zu sammeln. Omar Ibn Khattab (der spätere Kalif) schilderte die Situation und die Dringlichkeit dem Kalifen Abu Bakr, dem alten Schwiegervater Mohammeds. Er war zunächst von der Idee mit dem Sammeln der Verse nicht begeistert:

Wie wagst du es, etwas zu tun, was Mohammed selbst nicht einmal gemacht hat?

Omar überredete Abu Bakr. Der Auftrag zur Umsetzung wurde schließlich dem ehemaligen Sklaven bzw. Adoptivsohn Mohammeds, Zayd Ibn Thabit vorgeschlagen. Zayd, ein ehemaliger Jude, war einer von den Schreibern Mohammeds. Abu Bakr sagte zu Zayd:

Du bist ein braver Junge. Ich vertraue darauf, dass du es schaffst, weil du die Offenbarung für den Propheten niedergeschrieben hast. Suche und sammle die Koranverse.

Diese Aufgabe lastete schwer auf Zayd, einen Berg zu tragen schien ihm leichter als der Auftrag den Koran zusammenzutragen. Er war sich jedoch dessen bewusst, dass Mohammed das nie befohlen hatte. Um ihn zu motivieren setzte Abu Bakr noch hinzu: „Ich schwöre bei Gott, diese Arbeit ist heilig!“ Am Ende ließ sich Zayd von der Notwendigkeit überzeugen. [04]

Die Sammlung der Koranverse beginnt

Der Weg zum KoranAls Zayd mit dem Auftrag begann saßen Omar und er vor dem Tor einer kleinen Moschee und forderten, dass jeder Koranverse sammeln sollte, um sie bei ihm und Omar abzuliefern. Zayd erklärt, wie seine abenteuerliche Arbeit dann voranging: „Dann machte ich mich an die Arbeit, die Koranverse zu sammeln. Von Ästen der Dattelbäume, kleinen Steinen und von Gelehrten, die die Koranverse auswendig konnten, sammelte ich die Verse zusammen. Als Letztes fand ich das Ende der Sure Tawba (9:128-129), welches ich nur bei Khuzaima (ibn Thabit) [sein Bruder?] und bei niemand anderem sonst entdeckte.“ Zayd erklärte weiters, dass diese zwei Verse die Sure Tawba abschlössen, weil sie, laut Khuzaima, fehlten. Dieser meinte Zayd gegenüber, dass er die Verse vom Propheten höchstpersönlich erhalten hatte. [05]

Das Gerücht, dass Zayd angeblich nur schriftlich festgehaltene Materialien für Bestätigungszwecke suchte und hier nur diese Verse nicht gefunden hatte, da ja alle Gefährten die Koranverse auswendig gekonnt haben sollen, stammt von einem gewissen Ahmad ibn Ali ibn Muhammed al-Asqalani ibn Hajar in seinem Fath al-Baari fii Sharh al-Bukhari. Das Problem bei dieser Aussage ist, dass er zwischen 1372 und 1451, also über 700 Jahre später lebte und somit kein Augenzeuge sein konnte. [11]

Weitere Sammlungen

Obwohl Zayds Sammlung zunächst nicht so berühmt war, wurde diese dennoch zur grundlegenden Quelle, aus der später „übernommen“ werden sollte. Daneben konkurrierten jedoch weitere Koran-Sammlungen. Den Quellen zufolge hatten folgende Leute den Koran gesammelt, ihn respektive auswendig gekonnt:

Katade fragte Anas ibn Malik wie viele in der Zeit des Propheten den Koran gesammelt hatten und er antwortete: „Vier Leute. Alle aus Medina/Ansari. Ubai Ibn Ka’b, Muaz Ibn Jabal, Zayd Ibn Thabit und Abu Zayd.“ „Wer war Abu Zayd?“, fragte Katade noch. Anas antwortete: „Er ist einer meiner Onkel.“ [07]

Anas verkündet: „Als der Prophet starb, gab es nicht mehr als vier Menschen, die den Koran gesammelt hatten: Abu Darda, Muaz Ibn Jabal, Zayd Ibn Thabit und Abu Zayd.“ [08]

Es gab noch einen Sammler, den wir in diesem Artikel noch öfters begegnen werden, nämlich Abdullah Ibn Masud. Er führte seinen Codex ebenso bereits zur Lebzeit Mohammeds und war gleichfalls berühmt, dass er über Änderungen der Offenbarungen besser Bescheid wusste als andere. Folgendes können wir über die aufgehobenen Verse erfahren:

Der Gesandte Gottes ließ mich einen Vers rezitieren, den ich auswendig lernte und dann in meinen Codex eintrug. Als ich aber nachts zu meiner Schlafstelle zurückkehrte, wusste ich ihn nicht mehr, und die Stelle in meinem Codex war weiß (ausradiert). Ich befragte hierauf den Propheten, der mir erwiderte, dass der Vers schon gestern wieder aufgehoben worden sei. [92]

Aufgehobene Verse wurden gestrichen und nicht in den Koran eingetragen. Als ein Vers offenbart und verbreitet wurde und falls später aufgehoben (abrogiert) wurde, müsste es lange gedauert haben, bis andere Leute wieder in Kenntnis gesetzt wurden, dass ihre gelernte Offenbarung keine Gültigkeit mehr hat. Man sollte hier berücksichtigen, dass damals kein Radio, TV oder Zeitung vorhanden war und die einzigen Zeitungen sozusagen Koranschriften selbst sein konnten.

Die Authentizität der Sammlung Zayds

Laut Mohammed sollte man den Koran von den folgenden vier Personen nehmen:

Mohammed verkündet: „Nehmt (lernt) den Koran von vier Leuten: Abdullah Ibn Masud, Salim, Muaz Ibn Jabal und Ubai Ibn Ka’b“. [06]

Zayd selbst wird hier nicht erwähnt und schon gar nicht Khuzaima, der noch dazu kein Sekräter Mohammeds war. Die Sammlungen der erwähnten Personen müssten infolgedessen authentischer gewesen sein als die Zayds.

Salim, Abu Hudhaifas freigelassene Sklave war der erste, der anfing, den Koran zu sammeln. Er kam jedoch bei der Schlacht von Yamama ums Leben. [12] Dies zeigt, dass Zayd nach ihm angefangen haben muss zu sammeln. In Al-Itqan, Ibn Sa’d, Tabari und Fihrist werden ebenso erwähnt, dass noch andere den Koran gesammelt hatten. [10]

Diese Überlieferungen widersprechen Zayds eigener Aussage, denn es gab Sammlungen bereits vor ihm. Wenn also Sammlungen bereits gab, warum war es so schwer einen Codex zu erstellen? Warum wurden die anderen einfach nicht übernommen? Dies zeigt ebenso, dass der Koran zu der Zeit eher weniger von Bedeutung war.

Islamwissenschaftler meinen zu der Erklärung dieser Hadithe: „Ein gefundenes Fressen für die Ungläubigen„. [09]

Zayds Sammlung wurde in den späteren Herrschaften als Grundgerüst genommen, dann überarbeitet, wobei die authentischeren ignoriert und verbrannt wurden, darunter all die originalen Schriften Mohammeds. Letzten Endes wurde auch diese Version in den Generationen und unter den darauf folgenden Herrschaften geändert, wie wir noch detaillierter sehen werden. Die ältesten erhaltenen Schriften des noch so genannten Korans stammen nicht von Mohammed, nicht von seinen Nachfolgern Abu Bakr, Omar, Osman etc., sondern erst von dem folgenden zehnten „Nachfolger“, dem Kalifen al-Walid, die zudem nicht ident wie der heutige Kairoer Koran sind.
 

Der zweite Kalif Omar und der Koran

Der Koran wird weitergesammelt

Im folgenden Jahr, 634 starb der Kalif Abu Bakr. Omar wurde dann der zweite Kalif und übernahm somit die Sammlung. Allerdings gefiel ihm nicht, dass der Koran auf derartigen Seiten verzeichnet war, so ließ er sie überarbeiten und weiter von Gelehrten sammeln. [23] Ali bin Abi Talib und Osman fingen an den Koran zu schrieben, in ihrer Abwesenheit schrieben Ubai und Zayd. [94]

Auf Wunsch Omars und aufgrund des Bedarfs im Ausland wurden die anderen Koransammler, Muaz Ibn Jabal, Abu Darda und ein weiterer, der den Koran ebenso zu Lebzeiten Mohammeds gesammelt hatte, Ubadah bin as-Samit, ins Ausland geschickt, um den Menschen den Koran zu lehren und die Religion zu unterrichten. Ubai durfte bleiben, weil er krank war. So ging Ubadah nach Homs, Abu Darda nach Damaskus und Muaz nach Palästina, wo er dann krank wurde und im Jahr 639 an einer ansteckenden Krankheit starb. [93]

Auch hier fragt man sich, warum Omar den Koran nicht aus den bereits vorhandenen Sammlungen einfach übernehmen konnte.

Bei seiner Sammlung ließ er dann einiges aus und begründete dies mit dem Vers 2:106:

Unser bester Koranrezitierer ist Ubai und unser bester Richter ist Ali. Trotzdem lassen wir einige Aussagen von Ubai aus, weil er sagt „Ich lasse nichts aus was ich vom Gesandten Gottes gehört habe“ während Allah sagt:

Wenn wir einen Vers (aus dem Wortlaut der Offenbarung) tilgen oder in Vergessenheit geraten lassen, bringen wir (dafür) einen besseren oder einen, der ihm gleich ist. Weißt du denn nicht, daß Allah zu allem die Macht hat? (2:106) [97]

Danach wird die Auslassung bestätigt:

Ubai war der beste unter uns, der (den Koran) rezitieren konnte, doch wir haben einiges ausgelassen, was er rezitierte.
Ubai entgegnete: „Ich habe es direkt vom Munde des Gesandten Gottes erhalten und werde es niemals auslassen!“
[43]

Hier wird es deutlich, dass Omar die aufgehobenen (abrogierten) Verse ausließ, vielleicht auch noch andere Verse.

Aisha berichtet:

Zehn Verse über Säugung, die sich ähnlich waren, wurden offenbart. Diese wurden aufgehoben und durch fünf andere Verse ersetzt. Bevor Mohammed starb waren sie im Koran enthalten. [54]

Jetzt sind weder die abrogierte noch abrogierende Verse zu finden. Ferner sagte sie:

Die Verse von Steinigung und Säugung wurden offenbart. Das Blatt Papier, auf dem sie geschrieben standen, befand sich unter meinem Kopfkissen. Dann starb der Prophet. Wir waren voll Kummer über seinen Tod, als eine Ziege (in das Haus) herein kam und das Blatt Papier fraß. [39]

Die Verse über Steinigung, die sich im Koran vorfanden, wurden befolgt.

Omar verkündet:

Wahrlich, Gott schickte Mohammed mit der Wahrheit, und offenbarte durch ihn das Buch. Entsprechend dem war der Vers der Steinigung ein Teil von dem was Gott herabsandte. Der Gesandte Gottes steinigte, und danach wir auch, denn in dem Buch Gottes ist Steinigung der Ehebrecher Strafe. [55]

Weiters daraufhin:

Wenn mir nicht die Beschuldigung aus Furcht, dem Koran etwas hinzugefügt zu haben, zu nahe gegangen wäre, hätte ich den Vers über die Steinigung der Ehebrecher geschrieben. [41]

Ali verkündete, dass diese Verse offenbart wurden, dass aber jene Menschen die diese zusammen mit anderen Versen auswendig konnten, in Yamama umkamen. [56]

In seiner zehnjährigen Amtszeit ließ Omar trotzdem soviel vom Koran sammeln, sodass dieser letztendlich rund eine Million Buchstaben enthielt: „Der Koran hat 1.027.000 Buchstaben„, so Omar. [24] Die Sammlung müsste viele Wiederholungen, längere Verse bzw. „unbrauchbare“ Verse enthalten haben, die später, wie wir unten sehen werden, unter der Herrschaft von Osman und danach von Hajjaj bin Yusuf behandelt worden sein dürften. Denn der heutige komplette Koran hat nicht mehr als 323.671 Buchstaben [70].

Alsdann Omar im Jahr 644 von einem persischen Sklaven aus Privatrache ermordet wurde [42], blieb die überarbeitete Koransammlung somit bei seiner Tochter, Mohammeds Witfrau Hafsa. [25] Diese Sammlung wurde scheinbar, wie unter Abu Bakr, nicht so berühmt oder sie konnte sich wohl nicht durchsetzen. Sie heißt immer noch Zayds Sammlung, obwohl sie wie unter Mohammed, unter Abu Bakr und unter Omar überarbeitet und weitergesammelt wurde. Mittlerweile sind zwölf Jahre nach Mohammeds Tod vergangen.

Spoiler: Diese Sammlung wird später verbrannt.

Der dritte Kalif Osman und der Koran

Die Kanonisierung des Korans

Osman Ibn Affan war mit Mohammeds Tochter Ruqaiya verheiratet. Als diese 624 verstarb, nahm er wenig später ihre Schwester Umm Kuthum zur Frau. Um 644 wurde Osman dritter Nachfolger Mohammeds. Während der Zeit seiner nun folgenden Herrschaft als Kalif existierten bereits verschiedene schriftlich festgehaltene Versionen des Korans, darüber hinaus Koranteile. Wenn Zayd und Omar davon überzeugt gewesen wären, dass ihre Sammlung unbestreitbar bis zum letzten Wort und Buchstaben echt sei, wäre sie an die Öffentlichkeit gelangt und somit berühmt geworden. Nebenher hatten sich ungefähr zur gleichen Zeit viele andere Codexe gleicher Autorität und Akzeptanz entwickelt, die in verschiedenen Provinzen Berühmtheit erlangten. Dass hieraus Zwistigkeiten erwuchsen, lässt sich leicht denken. Solche Zwistigkeiten führten ebenso zu Spaltungen in den Moscheen: Jene, die die Lesart Abu Musas folgten, sollten in seine Ecke gehen, und jene, die Abdullahs (Ibn Masud) Lesart folgten in die andere. Ihre Lesung beispielsweise vom Vers 2:196 stimmten nicht überein. Eine Gruppe las:

Vollzieht die Pilgerfahrt zu Allah.

Die andere las:

Vollzieht die Pilgerfahrt zu Kaaba. [40]

Hier wird es deutlich, dass die Lesarten unterschiedliche Wörter aufwiesen und nicht nur dialektmäßig anders ausgesprochen wurden.

Die Kufaner bevorzugten Abdullahs Text, die Basraner Abu Musas. Die Syrer bevorzugten wiederum Ubais Text. Sie hörten etwas, was die Iraker nicht kannten und umgekehrt und streiteten sich. Als Hudhayfah Ibn al-Yamani die Streitereien sah, wollte er das bei dem Kalifen Osman melden, um nur eine einzige Lesart einzuführen und ihre Lesarten zu ersticken. Abdullah ärgerte sich und schrie Hudhayfah an: „Mach das und Gott wird dich auch ersticken lassen, aber nicht im Wasser!“, worauf Hudhayfah dann still wurde. [17] Wie wir oben gesehen haben, war Abdullah ibn Masud jedoch einer von den Leuten, die Mohammed selbst empfohlen hatte. Er zählte zu den besten, konnte über 70 Suren auswendig und fehlerfrei rezitieren und hatte ein besseres Koranverständnis als andere.[18] Mohammed ibn Sirin hoffte, dass ihre Lesart mit Gabriels letzter Rezitation konform ist. Wohingegen Abdullah direkt vom Propheten lernte, darüber hinaus auch erfuhr, was abrogiert und was geändert wurde, als er die frische Rezitation erhielt. Der Prophet bekam sogar selbst Tränen durch Abdullahs schönen, leidenschaftlichen Lesart und viele Leute sowie der Prophet selbst bevorzugten seine Lesart. [20] Des Weiteren verkündet Abdullah:

Als Gabriel beim letzten Mal Mohammed zweimal den Koran rezitieren ließ, rezitierte ich den Koran noch zum selben Jahr als ich ihn direkt von Mohammed erhielt. Hätte ich jemanden gekannt, der in Gottes Buch erfahrener war als ich und Kamele mich hervorbringen könnten, wäre ich sicherlich zu ihm gegangen. Aber bei Gott! Ich kenne eine solche Person nicht! [19]

In der Zeit des Krieges, beim Versuch Armenien und Aserbaidschan zu erobern, ging Hudhayfah wegen der Streitereien zum Kalifen und klagte über die unterschiedlichen Fassungen von den Muslimen gelesenen Korane:

O Herrscher der Gläubigen! Rette diese Gemeinschaft bevor sie sich über das Buch (Koran) unterscheiden, wie es schon bei den Juden und Christen früher der Fall war! [26]

Osman schickte dann jemanden zu Omars Tochter Hafsa und bat sie um die bei ihr befindlichen Seiten um ein einheitliches und offizielles Buch zu kompilieren. „Sobald das geschehen ist, schicke ich sie dir wieder zurück“, ließ er ihr ausrichten. So schickte Hafsa die Seiten dem Osman. [28] Omars Arbeit wäre noch nicht abgeschlossen als er ermordet wurde und für neue Hinzufügungen würde Osman, wie Omar vor ihm, nichts von einem akzeptieren bis zwei Leute eine Offenbarung bezeugen könnten. [90] Er rief zu den Menschen:

O Mohammeds Gemeinschaft! Kommt zusammen und schreibt ein Buch, welches ein Imam (das einzige Modell) für die Menschen sein wird. [27]

Ebenso rief er:

Wer auch immer etwas vom Gottes Buch besitzt, bringt es zu uns. [87]

Fünf Sammlungen kämen in die engere Auswahl, wo Wiederholungen nebst Unterschiede festgestellt und aussortiert wurden. [29] Wobei die Sammlung Zayds viele Wiederholungen haben müsste, wenn man bedenkt, dass sie unter Omar etwa eine Million Buchstaben erreicht hatte.

Die Schreibarbeit

Drei Quraischiten namens Abdullah Ibn Zubair, Sad Ibnu’l-As und Abdurrahman Ibn Haris Ibn Hisham waren an der Schreibarbeit beteiligt, sowie Zayd, der einzige aus Medina. Abdullah Ibn Zubair fragte Osman gleich bezüglich des Verses 2:234:

Warum schreibst du diesen Vers (in den Koran), obwohl der Vers aufgehoben wurde? [103]

Es gab Offenbarungen, die bereits zu Mohammeds Zeit aufgehoben und somit nicht in den Koran aufgenommen wurden. Die Frage verdeutlicht es, dass davor die Abrogationen berücksichtigt wurden, denn wenn alle Gelehrten den Koran präzise wissen würden, hätte sich diese Frage erübrigt gehabt.

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten um ein ordentliches Buch zu schreiben. Man gibt sich entweder die Mühe und

  • sucht gesamte, möglichst alle inklusive die aufgehobenen Verse zusammen und schreibt sie alle auf oder
  • man gibt sich die Mühe, lokalisiert all die aufgehobenen Verse und lässt man sie aus, wie Mohammed selbst oder Omar es tat. Dann hätte der Koran nur noch die gültigen Verse.

Jedoch wurde weder das eine noch das andere System ernsthaft und überlegt verwendet, wodurch wir schließlich einige aufgehobene Verse nicht im Koran finden und andere aufgehobene, dennoch geschriebene Verse unter „abrogierte“ Verse im Koran kennen.

Osmans Anwort war:

Lass es (wo es ist), o der Sohn meines Bruders, weil ich werde nichts von der ursprünglichen Position verschieben. [75]

Beachte, Mohammed hatte die aufgehobenen Verse durchgestrichen und auch Omar sowie Abdullah berücksichtigten das. Osman schien nicht darüber aufgeklärt worden zu sein.

Weiters müsste es üblich gewesen sein, dass man die längsten Suren eher auftrug, da die anderen Codexe auch so ein Prinzip aufwiesen. In Bezug auf die „richtige Reihenfolge“ der Offenbarungen bestätigt Aisha, dass dafür ohnehin keine Ordnung gab. Außerdem wären sie ausgeklügelt situationsgerecht offenbart. [73]

Obwohl, Mohammed selbst rezitierte zumindest die Sure an-Nisa (4. Sure) vor der Sure al-Imran (3. Sure). [99] In solcher Folge war es in Abdullahs Codex eingetragen, wobei sie aber auch chronologisch gesehen umgekehrt sind, also 3. Sure wurde vor der 4. Sure offenbart.

Vierzehn Verse später, in 2:248, begannen die Quraischiten der Gruppe sich jedoch mit Zayd aus Medina zu unterscheiden. Die Quraischiten sagten At-Tabut während Zayd At-Tabuh sagte. [85] Daraufhin fragten sie Osman, der dann den Quraischiten der Gruppe entgegnete:

Wenn sich in irgendeiner Weise mit Zayd Ibn Thabit aus Medina bei einem Abschnitt des Korans Unstimmigkeiten ergeben sollten, schreibt den strittigen Teil in Quraischem Dialekt, da der Koran nur in Quraischem Dialekt offenbart wurde. [31]

Zudem müsste der Inhalt des Korans durch die Transkription in den Quraischen Dialekt etwas gelitten haben, da damals die arabische Schrift ohnehin nicht ausgereift war, geschweige denn für eine solche Funktion. [35] Obwohl der Koran in „sieben Lesarten“ offenbart wurde, wurden diese somit zu einer einzigen Lesart reduziert.

Zayd müsste später Khuzaima geholt haben, der in der Gruppe für Osman die letzten Verse der Sure Tawba bestätigen und auch, wie wir sehen werden, ihnen später behilflich sein sollte. Khuzaima sagte: „Ich sehe, ihr habt zwei Verse ausgelassen. Ihr habt sie nicht geschrieben.“ Sie fragten, welche es wären und er sagte: „Ich habe es direkt vom Propheten erhalten“:

Wahrlich, ein Gesandter ist zu euch gekommen aus eurer Mitte; schmerzlich ist es ihm, dass ihr in Unheil geraten solltet; eure Wohlfahrt begehrt er eifrig; gegen die Gläubigen ist er gütig, barmherzig.
Doch wenn sie sich abwenden, so sprich: «Allah ist meine Genüge. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Auf Ihn vertraue ich, und Er ist der Herr des mächtigen Throns.» (9:128-129)

Wie man sieht, geht es hier wieder um die beiden letzten Verse der Sure Tawba. Dies zeigt, dass Omar diese Verse ausgelassen haben müsste, denn Zayd hatte bei seiner Sammlung unter der Herrschaft von Abu Bakr sie eingefügt gehabt. Es ist möglich, dass die Quraischiten der Gruppe für Osmans Codex die Verse von Zayd zunächst auch nicht akzeptierten. Daraufhin bekam Khuzaima Unterstützung von Osman: „Und ich bin Zeuge, dass die Verse (9:128-129) von Allah kommen.“ Die Position war noch nicht bekannt, Osman fragte ihn, wo die Leute diese Verse eintragen sollten. Khuzaima antwortete:

Schließt mit ihnen die letzte Offenbarung ab.

Somit wurde die 9. Sure Bara’a (Tawba) mit diesen Worten abgeschlossen. Die anderen Gelehrten glaubten indessen, dass es keine weiteren Koranverse mehr gab und der 127. Vers der letzte Vers sei. [13] Wobei eigentlich die Sure 110 als letzte offenbarte gilt. Warum entschied außerdem Khuzaima, wo eine Offenbarung geschrieben wurde?

Die letzten zwei Verse werden in der Kapitelüberschrift bis heute noch als mekkanische Verse verzeichnet. Sie werden auch in keinen islamischen Quellen mit Zeugen bestätigt. Wie konnten nun diese mekkanischen Verse bei Khuzaima, einem späteren medinischen Muslim gefunden werden? Wie konnte eine medinische Sure mekkanische Verse enthalten, wenn alle Offenbarungen nach der Hidschra (Auswanderung von Mekka nach Medina) des Propheten als ‚medinische‘ zu bezeichnen sind? [104]

Weiters wird es überliefert, dass als einige Leute zu Zeiten Abu Bakrs, die Diktierung von Ubai Ibn Ka’b aufschrieben und als sie bis zum Vers 9:127 kamen, dachten manche, dass dieser Vers der letzte war. Ubai wieß aber darauf hin, dass der Prophet ihm zwei weitere Verse lehrte, die überhaupt als letzte offenbart wurden. [14] Wenn man bedenkt, dass Omar einige Verse von Ubai ausließ,  könnten die beiden Verse auch darunter gewesen sein. Dies zeigt andererseits bei der Diktierung, dass Ubai vermutlich die o.g. Verse meinte. Im Widerspruch stehen die folgenden Überlieferungen:
Ibn Abbas verkündet, dass der Riba-Vers der Sure Bakara (2:275-281) der letzte an Mohammed offenbarte Vers ist. [15] Mohammed erhielt ihn neun Tage bevor er starb. Al-Bara berichtet wiederum, dass der Kalala-Vers der Sure Nisa (4:176) der letzte offenbarte Vers ist. [16] Einer anderen Quelle zufolge soll 27:26 der letzte Vers sein. [69] Desgleichen werden mit den Versen 6:115 und 5:3 von einer Vollendung gesprochen.

Logischerweise kann nur eine Überlieferung richtig sein, wenn überhaupt, denn es kann nur ein Vers der letzte offenbarte sein.

Hinzu kommt nun, dass einer der Gelehrten vorschlug, einige Verse zur Ehrung des Propheten hinzuzufügen. Die Mehrheit der Gelehrten war einverstanden. Ali war außer sich. Er beharrte heftig auf dem Standpunkt, dass das Wort Gottes niemals verändert werden dürfe. Er sagte:

Ich sah, wie im Gottes Buch etwas hinzugefügt wurde, und ich habe geschworen, niemals wieder meine Straßenkleidung anzuziehen, es sei denn für das Gebet, bis ich es wiederherstelle. [102]

Ob Ali der Mehrheit widersprechen konnte ist offen.

Abu Darda, der auch den Koran bereits gesammelt hatte, starb nebenbei im Jahr 652 in Damaskus.

Das offizielle Exemplar ist fertig

Auf die obige Art und Weise wurde der Koran gefertigt. Zayd wirkte unter Mohammed als Schreiber sowie unter Abu Bakr, Omar und Osman als Sammler und Schreiber. In Kurzform heißt es, dass Osman die Sammlung bzw. die Rezitation Zayds übernahm. Eine Enzyklopädie fasst die Fertigung wie folgt zusammen:

Im Jahr 653 fertigte die Gruppe das offizielle Koranexemplar. Daneben wurden die Offenbarungsgründe und Offenbarungszeiten dokumentiert. Für das Buch wurden folgende Regeln festgesetzt:

1. Der Koran darf nicht verändert werden.
2. Die allgemeine Gliederung der Suren darf nicht abgeändert werden.
3. Ohne Gebetswaschung darf das Buch weder berührt noch gelesen werden.
4. Auf das Buch kann geschworen werden.
5. Von den heiligen Büchern ist es das letzte Buch und kein weiteres wird von Gott kommen. [32]

Kopien werden erstellt

Die Schreiber fertigten weitere Kopien an. Khuzaima wurde währenddessen erneut verständigt. Zayd sagte:

Als wir das Exemplar kopierten, fehlte darin der Vers ‚Fakattu‘ von der Sure Ahzab (33:23), den ich, als der Prophet ihn zitierte, gehört hatte. Wir suchten diesen Vers und gefunden haben wir ihn bei Khuzaima ibn Thabit und fügten diesen bei dem Exemplar in den 23. Vers der Sure Ahzab ein. [30]

Also zwischen einer Sure und noch rechtzeitig bevor das Exemplar verteilt wurde. Im Gegensatz zu den Tawba Versen kannte Zayd hier den Vers selbst, da er ihn von Propheten auch gehört hatte. Er erzählte interessanterweise noch weiter:

Laut dem Gesandten Gottes gleicht das Zeugnis von Khuzaima dem Zeugnis von zwei Männern. [74]

Wieso unterstreicht er ihn so? War er sein Bruder aus Mekka?

Die Schreiber fertigten weitere Exemplare an und Osman schickte die ausgeliehene Sammlung wie versprochen an Hafsa zurück.

Beim Einblick in eins der fertiggestellten Exemplare fand er jedoch selbst fehlerhafte Ausdrücke und sagte:

Ändert sie nicht, denn die Araber werden sie schon mit ihren Zungen in Ordnung bringen; wenn der Schreiber von den Taqif und der Diktierende von den Hudail gewesen wäre, würden sie diese Formen (Ausdrücke) nicht darin finden. [77]

Hudail war ein Stamm, z.B. war Abdullah einer von ihnen. Die erstellten Exemplare unterschieden sich so in einigen Buchstaben. [36]

Aisha berichtet in Bezug auf die Verse 2:172, 4:160, 5:73 und 20:66 folgendes:

Das ist das Werk der Schreiber, sie haben beim Schreiben Fehler gemacht.[78]

Siehe die Erläuterung der Fehler in „Geschichte des Qorans“ von Theodor Nöldeke, Teil 3, Seite 2 und Seite 3.

Vier bis sieben Exemplare sollen gefertigt worden sein. Osman schickte sie, falls sieben, nach Kufa, Mekka, Syrien, Jemen, Bahrain, Basra und eines blieb bei ihm in Medina. [100]

Als Abdullah schließlich das offizielle Ergebnis sah, nannte er das in einem Sermon ein Betrug und sagte über all die Leute, die mitgewirkt hatten folgendes:

Wer so betrügt, wird sein Betrug ebenso am Tag der Widergeburt bringen. Die Leute sind schuldig von der Fälschung der Lesung des Korans. Ich mag ihn gemäß der Rezitation des Propheten zu lesen als die des Zayds. Bei Gott! Es gibt keinen Gott außer Allah! Ich lernte mehr als siebzig Suren von den Lippen des Gesandten Gottes, während Zayd ein Jüngling war, zwei Locken hatte und mit Jugendlichen spielte.
Shaqiq daraufhin: „Als Abdullah danach weg ging, saß ich mit den Gefährten des Propheten und anderen noch da und niemand bestreitete seine Aussage.“ [71]

Zur Erinnerung, er war selbst einer der Mohammeds Empfohlenen. Ferner sagte er erneut: „Ich rezitierte von Gesandten Gottes siebzig Suren, die ich perfektioniert hatte bevor Zayd den Islam umarmte.“ [72]

Spoiler: Kein einziges Exemplar, respektive Koranteile aus der Zeit Osmans ist uns heute bekannt geworden.

Alle anderen Schriften werden verbrannt

Osman ließ dann alle anderen Originalschriften, Koranseiten, Codexe und Mushafs verbrennen bzw. anderweitig vernichten. [33] Somit konnte er auch, wie von ihm erwünscht, sich der anderen Dialekten entledigen. [34] Doch die Muslime empfanden die Vernichtung der Korans weniger gut, denn sie meinten, dass der Koran in vielen Büchern existent war und er, im Gegensatz zu Abu Bakr und Omar, „das Buch Allahs auslöschte“ und sagten weiters:

Der Koran war in vielen Büchern und du (Osman) hast alle außer einem diskreditiert. [59]

Abdullah indes begünstigte es nicht, dass Zayd so die Exemplare kopierte und warnte die Kufaner im Irak, dass sie ihre Exemplare behalten sollten:

Oh ihr Muslime! Vermeidet das Kopieren dieses Exemplars und die Rezitation dieses Mannes (Zayds)! Bei Gott! Als ich den Islam akzeptierte, war er nur in den Lenden eines ungläubigen Mannes. Behaltet eure Exemplare und versteckt sie.

Abdullah war verärgert. Als er sich in der Moschee über Osman aufregte und ihm widersprach, wegen der Fälschung und der Verbrennung der Bücher, brachte Osman ihn mit Gewalt hinaus, warf ihn auf den Boden und brach ihm eine Rippe. [98] Daraufhin starb Abdullah im Jahr 653.

Zur Erinnerung, der Prophet sagte nicht, dass man den Koran von Osman nehmen sollte. Sondern von Abdullah Ibn Masud, Salim, Muaz und Ubai. Nun waren alle seiner Erwähnten tot und die Version des Herrschers Osman siegte.

Andere Codexe

Ubai bin Ka’b hatte bei seinem Codex einige Suren ausgelassen, hatte aber zwei Suren, die Osmans Version nicht enthielt: al-Hafd (das Eilen) und al-Khal (die Verstoßung). Diese beiden Suren (Sùratu ‚l-qunùt) waren auch in Ibn Abbas und Abu Musas Codex vorhanden. [58] Bei Abdullahs und den anderen Versionen des Korans waren die Reihenfolgen der Suren nie identisch wie die Version von Osman, obwohl sie teilweise auch etwa der Länge nach geordnet wurden. Ebenfalls gab es Unterschiede mit den Versen. Alis Koranschrift soll bis zum 11. Jahrhundert existiert haben, dessen Befürwörter wiederum behaupten, dass bei den anderen Versionen Passagen verfälscht wurden. [68] „Der Fihrist“ und Suyuti verzeichnen die Reihenfolgen und die Unterschiede in einigen von Abdullahs, Abu Musas, Aishas, Alis, Hafsas und Ubais Codex. Die Codexe von Abu Musa und Ubai waren die einzigen, die zumindest sicher von Surenfolgen her identisch waren. Siehe auch Theodor Nöldeke, „Die Geschichte des Qorans“, Teil 2 unter Codexe. Abdullah hatte sich auch geweigert gehabt die Suren Fatiha (1), Falak (113) und Nas (114) in seine Sammlung aufzunehmen, weil diese als Sprüche, um Böses abzuwehren, offenbart wurden. Das wird auch von al-Razi, al-Tabari und Ibn Hajar bestätigt. [57] Es wurden also auch „Zaubersprüche“ offenbart, um Böses abzuwehren. Wenn wir die Suren 113 und 114 lesen, fällt uns das ebenso auf. Ihre Kopie von Abdullahs Codex behielten die Menschen in Kufa bis Ende des 10. Jahrhunderts, dann ging sie verloren. [86]

Osman wird kritisiert

Die 33. Sure al-Ahzab hatte laut Abdullah Ibn Omar (der Sohn des schon verstorbenen Kalifen Omar) und Mohammeds Frau Aisha 200 Verse zu Zeiten Mohammeds. Als Osman den Koran fertigen ließ waren es nur noch 73 Verse. Osman wäre nicht fähig gewesen die restlichen Verse zu finden. [48] Den niedrigsten Wert gab Hudhayfah mit 70 verlorenen Versen von der 33. Sure an.[49] Bereits Ubai ibn Ka’b erklärte, dass die benannte Sure gleich lang oder sogar noch länger als die Sure Bakara war [50], was darauf hin deutet, dass auch schon vor Osmans Fertigung einiges verloren ging. Ikrimah bestätigte dies. [51] Imam Malik ibn Anas sagte: „Es ging mit den früheren Teilen (des Korans) verloren, es war nämlich in gleicher Länge wie Bakara, die bestätigt wurde.“ [46]

Durch die Aufzeichnung der Surenfolgen anderer Codexe in Suyuti und Fihrist erkennt man, dass die 33. Sure bei allen anderen Codexen immer in vorderen Stellen war. In Abdullah Ibn Masuds in der 19. Stelle, in Ubais Koranfassung an der 18. Stelle. In Alis Fassung in 20. Stelle. [89] Wenn man nun bedenkt, dass die Reihenfolge der Suren etwa derer Länge nach angeordnet wurden, lässt sich dies hier ebenfalls verdeutlichen, dass in Osmans Codex Verse gefehlt haben müssen. Denn bei seinem war es wohl an der 33. Stelle.

Ein Vers über die Steinigung der Ehebrecher war in dieser Sure (33) und lautete:

Wenn ein reifer Mann und eine reife Frau Ehebruch begehen, steinigt sie als eine anschreckende Strafe seiten Allahs. Wahrlich, Allah ist mächtig und weise. [84] [Vgl. Koran 5:38]

Der 6. Vers dieser Sure lautet in dem Osmans Codex:

Der Prophet steht den Gläubigen näher als sie sich selber, und seine Frauen sind ihre Mütter. Und Blutsverwandte sind einander näher, gemäß dem Buche Allahs, als die (übrigen) Gläubigen und die Ausgewanderten, es sei denn, daß ihr euren Freunden Güte erweist. Das ist in dem Buche niedergeschrieben. (33:6)

In Abdullahs, Ubais, Ibn Abbas und Muawiyahs Codex:

Der Prophet steht den Gläubigen näher als sie sich selber, er ist ihnen ein Vater, und seine Frauen sind ihre Mütter. Und Blutsverwandte sind einander näher, gemäß dem Buche Allahs, als die (übrigen) Gläubigen und die Ausgewanderten, es sei denn, daß ihr euren Freunden Güte erweist. Das ist in dem Buche niedergeschrieben. [52]

Der Eintrag „er ist ihnen ein Vater“ fehlt im Koran. So könnten die Verse dementsprechend auch von Osman gekürzt worden sein.
Der folgende Vers fehlt ebenfalls im Koran:

O Leute! Behauptet nicht, dass ihr nicht von euren Vätern stammt, da es von euch ungerecht ist zu behaupten, dass ihr die Nachkommen anderer als eurer echten Väter seid. [22]

Osman oder seine Gruppe könnte diesmal den Widerspruch mit dem 40. Vers der selben Sure vorher schon erkannt und deshalb den Teil in 33:6 ausgelassen haben, später durchgestrichen oder um dies zu rechtfertigen, den 40. Vers sogar selbst hinzugefügt haben:

Mohammed ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern der Gesandte Allahs und das Siegel der Propheten; und Allah hat volle Kenntnis aller Dinge. (33:40)

Im Gegensatz zu Sure 2 könnte er hier durchaus abrogiert und den Eintrag ausgelassen haben. Dieser Vers 33:40 findet auch in keinen Hadithbüchern Erwähnung. Weiters ist es zu beachten, dass der Koran zu Zeiten Mohammeds nicht annähernd ein Buch war.
Gehen wir 16 Verse weiter und vergleichen wir den 56. Vers in Aishas Codex:

Wahrlich, Allah und seine Engel sprechen den Segen über den Propheten. Ihr Gläubigen! Sprecht (auch ihr) den Segen über ihn und wünscht ihm Frieden in aller Ehrerbietung [Q 33:56 endet hier] und für jene die in den vorderen Reihen beten.

Hamida erklärte:

Dieser Vers war vorhanden bevor Osman am Codex eine Änderung vornahm. [53]

Die einzige Sure, die nicht mit „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen“, kurz „Bismillah“ oder „Basmala“, beginnt ist die neunte Sure Tawba. Osman war sich unsicher und tendierte, dass diese Sure zur 8. Sure gehören könnte, weil Mohammed es nicht klar festgelegt hätte, bevor er starb. Osman:

[..] (So) dachte ich mir, dass diese Sure ein Teil der (achten) Sure al-Anfal sein könnte, weil sie von Inhalt her ähnlich waren. Deswegen habe ich dazwischen kein Bismillah geschrieben. [44]

Obwohl sie nicht ähnlich sind. Eine Basmala ist übrigens mitten in der Sure 27:30 vorzufinden, also zwei mal in der selben Sure, jedoch die zweite Basmala darin in einem anderen Zusammenhang.

 Malik verkündet, dass die Basmala ursprünglich enthalten war:

Der Anfang der Sure Baraat (Tawba) ging verloren und deswegen auch Bismillah. [45]

Laut Hudhayfah al-Yamani lesen die Moslems sogar „nur ein Viertel der Sure Tawba; die restlichen Verse gingen verloren.“ [47]

Doch Abdullah hatte in seinem Codex, am Anfang dieser Sure, zumindest die Basmala „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen“ gesichert gehabt. [88]

Wie wir bisher gesehen haben gab es Konflikte zwischen den Koranteilen und deren Zusammenstellung, wobei wir nur die Sure al-Ahzab (33.) und die Sure Tawba (9.) eruiert haben. Der Koran soll noch weitere Veränderungen erfahren haben. [107] Keine einzige islamische Quelle besagt, dass alle die eine und die selbe Koranversion Mohammeds hatten. Im Gegenteil, deutlich viele islamische Quellen berichten weitere Ungereimtheiten, unterschiedliche Wörter bzw. „Lesungen“ und ebenso, dass vieles verloren ging.

Ein wichtiger Zeuge, Abdullah Ibn Omar (Omars Sohn) verkündet, nachdem der Koran vom Kalifen Osman gefertigt wurde:

Ihr könnt nicht behaupten, dass ihr den kompletten Koran habt. Ihr wisst ja nicht, dass vieles davon verloren ging. Ihr könnt nur sagen, dass das was da ist, alles ist, was ihr vom Koran besitzt. [60]

Zuhri verkündete:

Viele der Abschnitte des Korans, die offenbart wurden, kannten jene, die an dem Tag von Yamama starben. Sie waren aber nicht denjenigen bekannt, die sie überlebten. Sie waren auch noch nicht niedergeschrieben worden. Weder Abu Bakr, noch Omar, noch Osman hatten zum damaligen Zeitpunkt den Koran gesammelt, und die betreffenden Abschnitte waren nach ihrem Tod nicht im Besitz einer einzigen Person. [38]

Erinnern wir uns weiterhin daran: Der Prophet sagte außerdem nicht, dass man den Koran von Osman nehmen sollte, sondern von den anderen vier Erwähnten.

Der Kalif Osman wird ermordet

Inzwischen hatte der Kalif Osman viele Feinde, der Grund ist nicht klar, weshalb. Muslimische Soldaten kamen sogar aus Irak und Ägypten nach Medina um ihn zu töten. Schließlich drangen Muslime in sein Haus ein und töteten Osman im Jahr 656. Um die Umstände näher zu verstehen, siehe den folgenden Auszug aus „Die Vergessene Tatsache“:

Osman hingegen [im Gegensatz zu Omar] brachte die Muslime in Streit um seine Person, so dass sogar die Religionsgelehrten einstimmig seinen Abtritt forderten, sei es durch Absetzung, wie ein Teil von ihnen meinte, oder durch Tod, wie andere meinten. Sein Ansehen unter der Bevölkerung litt schwer, es kam sogar vor, dass man ihm sein Schwert entriss und entzweischlug, ihn auf der Predigtkanzel mit Kieselsteinen bewarf und ihn mit Spottnamen belegte. Selbst führende Prophetengefährten stellten sich gegen ihn, was unzweifelhaft zum Ausdruck brachte, dass er gegen Koran und Sunna verstoßen habe. Schließlich rief man ausdrücklich dazu auf, ihn zu ermorden. All das lässt deutlich erkennen, wie weit es mit diesem Kalifen im Verhältnis zu seinen Untertanen gekommen war.
Zwar wurden sowohl Omar als auch Osman umgebracht, aber der Mord an Omar, der von einem nichtislamischen Sklaven begangen wurde, hinterließ bei den Muslimen tiefer Bedrückung und Schrecken über den Verlust des großen und unersetzlichen Führers einer Gemeinschaft, während das genau Gegenteil beim Tode Osmans der Fall war. Dieser wurde von aufständischen Muslimen umgebracht, die sein Haus belagert und seinen Tod einmütig beschlossen hatten. Nun mag man sich vorstellen, der Rachedurst der Mörder Osmans sei mit dessen Tod gestillt und ihre Feindschaft gegen ihn zuende gewesen, aber die Quellen berichten uns von einem unfassbaren Vorgang, der in der Geschichte weder vorher noch nachher je vorgekommen ist, der aber gleichwohl eindeutig in seiner Aussage ist. At-Tabari berichtet in seinem Werk „Die Geschichte der Völker und der Könige“, dass Osman nach seiner Ermordung zwei Nächte lang nicht habe bestattet werden können. Als ihn schließlich vier Angehörige wegtrugen, um ihn zu begraben, verwehrte man ihnen, den Kalifen auf dem muslimischen Friedhof von Medina beizusetzen. Sie mussten auf den jüdischen Friedhof ausweichen, und erst die Umayyaden betteten ihn später auf den muslimischen Friedhof um. Einem anderen Bericht zufolge habe ein Mann dem Leichnam Osmans vor der Beisetzung noch eine Rippe gebrochen [vielleicht Abdullahs Männer aus Rache, da Osman ihn auch eine Rippe brach]. Laut einer dritten Version hätten Muslime mit Steinen auf die geworfen, die Osman begraben wollten. Da diese sich gerade auf dem jüdischen Friedhof befanden, begruben sie ihn dort im Schutz einer Mauer. – So also erging es dem dritten islamischen Kalifen: ermordet von Muslimen, erst nach drei Tagen bestattet, Muslime weigern sich, das Totengebet für ihn zu sprechen, einige verwahren sich dagegen, dass er auf einem islamischen Friedhof beigesetzt wird, man bewirft den Toten mit Steinen, ein anderer Muslim schändet seinen Leichnam, indem er ihm eine Rippe bricht, und schließlich wird er auf dem jüdischen Friedhof verscharrt. Was für ein Hass muss diesen Herrscher verfolgt haben, wenn er noch als lebloser Körper getreten wird, ohne dass man wenigstens seine frühere Rolle im Islam anerkennt oder auf sein hohes Alter von 86 Jahren Rücksicht nimmt, auf seinen Status als einer, dem das Paradies versprochen ist oder als Gatte zweier Prophetentöchter. Mehr als das, man verweigert ihm das Totengebet und eine Bestattung auf dem muslimischen Friedhof, obwohl dies sonst selbst dem Ärmsten und Sündigsten zuerkannt wird. Es war zweifellos ein mächtiger Hass, und kein anderer Vorgang könnte die Ansicht von Muslimen über ihren Beherrscher besser zum Ausdruck bringen. [21]

Der Gouverneur Marwan I. und der Koran

Die ursprüngliche Sammlung wird verbrannt

Der Gouverneur von Medina, Marwan Ibn Hakem, der spätere Kalif forderte von Hafsa, dass sie die ursprüngliche Sammlung (aus der Osman übernommen hatte) ihm schicken sollte. Doch sie weigerte es, die Sammlung ihnen zugänglich zu machen [79] und bewahrte den Koran weiterhin bis sie schließlich im Jahr 666 starb, in ihrer Kiste auf. Alsdann Leute von ihrer Beerdigung zurück kamen, befahl Marwan ihrem Bruder Abdullah ibn Omar, den Koran aus ihrer Kiste zu holen und sofort an ihn zu schicken. Dann ließ er die ursprüngliche Sammlung kaltblütig verbrennen. Seine Begründung:

Ich tat es, weil was auch immer sich in der Sammlung befand, wurde sicherlich geschrieben und im (offiziellen) Band aufbewahrt. Ich befürchtete, dass späterhin mancheiner an der Sammlung seine Zweifel hegen könnte oder dass jemand sagen würde, dass darin etwas enthalten sei, was nicht geschrieben wurde. [61]

Zayd sagte dazu: So hat er das gründlich ausgewaschen. [80] Daraufhin starb auch er zum selben Jahr. [91]

Der Gouverneur Ziyad und der Koran

Der Korantext wird erneuert

Die Schriften hatten wie im Hebräischen keine Vokale. Daraus ergaben sich verschiedene Möglichkeiten, sie mit Vokalen zu lesen, wodurch Bedeutungsverschiebungen entstehen konnten. Beispielsweise geschah es in dem Vers (9:3) :

Allah ist fern von Götzendienern und seinem Gesandten (rasulihi) ebenso..

Dies hätte folgend lauten sollen:

Allah ist fern von Götzendienern und sein Gesandter (rasuluhu) ebenso..

Deshalb ließ Ziyad ibn Abihi, der Gouverneur von Irak (v. 662-675; in Basra), den Korantext von Abu Al-Aswad Duali verbessern. Abu Al-Aswad war der legendäre Erfinder der arabischen Grammatik, die er von Ali abgeleitet haben soll, und ebenso der zur Vokalisierung deutenden, farbigen Punkte. So fügte er dem Koran Vokalisierungszeichen, um ihn verständlicher lesen zu können. Diese Erneuerung geschah unter der Herrschaft des ersten Omaijaden-Kalifen Muawiya ibn Abi Sufyan (v. 661-680; Mohammeds Schwager). [83] Unter der Herrschaft seines Sohnes, Yazids, ging dann Osmans Exemplar in Medina verloren. Siehe weiter.

Spoiler: Die erneuerten Texte konnten das heutige Tageslicht nicht sehen.

 

Osmans Exemplare sind verschwunden

Nach einigen Quellen war es erlaubt, von seinen Exemplaren weitere Kopien zu erstellen. Manche erstellten eigene Exemplare daraus. Einige islamische Quellen behaupten, dass eines der in den Zeiten Osmans erstellten Exemplare sich heute in Taschkent befindet. Dieses ist auch unter dem Namen „Samarkand Koran“ bekannt, da es von 1485 bis 1868 dort blieb. Andere islamisch türkische Quellen besagen, dass sich ein originales Exemplar von damals noch im Topkapi – Museum in Istanbul befindet. Beide sind aber in kufischer Schrift aufgeschrieben und das eine Exemplar in Topkapi stammt aus dem 8. Jahrhundert und das andere in Tashkent datiert mithilfe der C14 Methode das 8./9. Jahrhundert. [37] Davor schrieb man hauptsächlich in der Maili Schrift. Kein einziges seiner Exemplare ist uns heute bekannt. [105]

Um 830, etwa 40 Jahre vor Bukhari, berichtet al-Kindi (genauer: Abd al-Masih ibn Ishaq al-Kindi) die Geschichte über den Koran bis zur Osmans Rezension gut zusammengefasst (siehe den Link unten, „The Qur’an..“). Er setzt fort, dass Osmans Exemplare bereits zu seiner Zeit verschwunden waren, bis auf das in Syrien, das in Malatya war, von dem heute aber auch nichts bekannt ist. Begründend berichtet er über die Exemplare in:

Medina: „Das Exemplar ging während der Herrschaft des Terrors verloren. Das war in der Zeit [des Kalifen] Yazid bin Muawiya (v. 680-683).“

Kufa: „Es ging durch den Aufruhr [des schiitischen] Mukhtars verloren (686).“

Mekka: „Die Kopie verblieb dort bis Abu Sarayah die Stadt bestürmte (815). Er hat sie nicht weg getragen. Es wird angenommen, dass sie in dem Großbrand mitbrannte.“ [95]

Der Kalif Abd al-Malik und der Koran

Der Koran wird erneut kompiliert

Der Kalif Marwan Ibn Hakem, der die geerbte Koransammlung Hafsas verbrannte, starb 685 an einer Seuche. Der nächste Kalif wurde sein Sohn Abd al-Malik (v. 685-705). Dieser führte nach 690 das Arabische als Staatssprache ein, das dann in der Folgezeit immer mehr auch Umgangssprache in weiten Teilen des Reiches wurde. [101] Dann kompilierte er mit seinem Stellvertreter, Kufas Gouverneur, Hajjaj bin Yusuf (v. 694-714), den Koran erneut. Hajjaj war zuvor außerdem ein Lehrer und Grammatiker.

Elf seiner direkten Änderungen im Koran werden überliefert:

In Sure 10:22 änderte er das Wort „yanshorokom“, das „leitet dich“ bedeutet, zu „yousayerokom“, das „lässt dich fahren“ bedeutet.
In Sure 26:116 änderte er das Wort „al-mukhrageen“, „.. vertreiben“, zu „al-margoomeen“, „.. steinigen“.
In Sure 26:167 änderte er das Wort „min al-margoomeen“, „.. steinigen“, zu „al-mukhrageen“, „.. vertreiben“.
In Sure 47:15 änderte er das Wort „yasen“, das schwache Arabische für „asen“, das „nicht verschmutzt“ bedeutet.
In Sure 57:7 änderte er das Wort „wataqu“, „Gott fürchten“, zu „wa-anfaqu“, „.. Spenden geben.“ [..]
[81]

Gemäß der interislamischen Hadithwissenschaft ist diese Überlieferung „schwach“ und ungültig, weil einerseits die Überlieferungskette nicht akzeptabel ist, da ein Überlieferer nicht zu den authentischen Quellen gehört und andererseits wären solche Lesarten sowieso zugelassen und zählen zu den „gültigen“ sieben Lesarten. Dies wird sogar anhand einiger Quellen bestätigt. [106] Obwohl der Koran nur noch in einer einzigen Lesart sein sollte, weil Osman das erzwingt hatte und alle anderen Varianten vernichten ließ. Die sogenannten, neuen „Lesarten“ müssten erneut zu unterschiedlichen Korantexten geführt haben. Doch auch Hajjaj wollte scheinbar nur eine Version erzwingen.

Er erweiterte überdies den Korantext, und gab an, dass er

dem Koran mehr als tausend Alifs hinzufügen

ließ. [62] Gleichzeitig ließ er viele Passagen vom Koran aus. Al-Kindi berichtet:

Dann noch [nach Osmans Revision] folgte die Aufgabe von Hajjaj bin Yusuf, der alle einzelnen Kopien sammelte, die er nur konnte und bewirkte, dass sehr viele Passagen vom Text ausgelassen wurden. Unter diesen, sagen sie, waren offenbarte Verse in Bezug auf das Haus der Umayyah mit Namen bestimmter Personen sowie auf das Haus des Abbas ebenso mit Namen.  [76]

Analog zu Hajjaj bin Yusuf sprach der Kalif Abd al-Malik:

Ich fürchte mich davor, im Monat Ramadan zu sterben – in diesem wurde ich geboren, in diesem wurde ich gesäugt, in diesem habe ich den Koran zusammengetragen (dschama’tu al Qurana), und in diesem wurde ich zum Kalifen gewählt. [63]

Neue Kopien wurden erstellt. Al-Kindi:

Sechs Kopien von dem revidierten Text wurden folglich nach Ägypten, Syrien, Medina, Mekka, Kufa und Basra geschickt.

Alles andere wurde vernichtet:

Danach ließ er [Hajjaj bin Yusuf] alle vorherigen Kopien vernichten, so wie Osman es vor ihm tat. Die Feindseligkeiten zwischen Ali und Abu Bakr sowie Omar und Osman sind wohlbekannt. Nun, jeder von ihnen fügte das für ihn bevorzugtes mit ihrer Forderung hinzu und ließ andererseits etwas aus. Wie können wir jetzt zwischen dem echten und der Fälschung unterscheiden? Und was ist mit den Verlusten, die Hajjaj verursachte? [96]

Siehe The Qur’an: misinterpreted, mistranslated and misread, Al-Kindi, Seite 85 und Seite 86. (Englisch; Jahreszahlen korrigiert, da in dieser Quelle die AH/AD falsch umgerechnet sind)

Spoiler: Kein einziges Koranexemplar von ihnen konnte uns erreichen.

Von christlichen Quellen wissen wir, dass um 639 n.u.Z. die Bibel noch nicht ins Arabische übersetzt worden war. Das Alte Testament wurde unterrichtet. Es gab Menschen die Gott oder Christus Tod leugneten. Kein einziges arabisches Buch war bekannt. Einige arabische Herrscher waren gebildet. Um 647 wurde der arabische Glaube erwähnt, jedoch ohne irgendein Bezug zum Koran. Um 680 wusste man nichts von Mohammeds religiösen Charakter und man glaubte, dass die Araber sich ganz einfach zu Abrahams Glauben bekannten. Um 690 unter der Herrschaft des Kalifen Abd al-Malik hatte man von der Existenz des Korans noch keine Ahnung. Erst im achten Jahrhundert war der Koran zwischen Moslems und Christen ein Thema. [64]

Der Übergang in die Sachlage

Seit dem Tod Mohammeds bis zum Kalifen Abd al-Malik konnten wir die Entwicklung des Korans nur anhand der Überlieferungen und Quellen nachverfolgen. Kein einziger Koranteil hat bis in die heutige Zeit überlebt. Außer den Erwähnungen von den später geschriebenen Hadithen über den Koran gibt es keinerlei erhalten gebliebene Koranschriften, die wir überhaupt zwischen den vorigen Entwicklungen vergleichen und falsifizieren können, wie und was die Änderungen tatsächlich waren. Man beachte zudem, dass auch die Hadithe viel später geschrieben wurden und nicht von Augenzeugen. Im nächsten Abschnitt, mit den ältesten Funden, können wir nur noch sehen, dass der Korantext sich im 8. und 9. Jahrhundert in Entwicklungsphase befand. Erst ab hier können wir mit Fakten arbeiten, wissenschaftlich vorgehen und den Verlauf durchleuchten.

Neues zu den Anfängen des Islam von Paul M. Müller zu: Markus Groß / Karl-Heinz Ohlig (Hg.), Schlaglichter. Die beiden ersten islamischen Jahrhunderte, 671 S., Hans Schiler Verlag: Berlin 2008:

Karl-Heinz Ohlig („Vom Ostiran nach Jerusalem und Damaskus“) referiert die Ergebnisse der bisherigen Forschungen von Inârah. Anhand von zeitgenössischen Quellen wird deutlich, dass von einer neuen Religion, dem Islam, wohl erst mit Beginn des 9. Jahrhunderts gesprochen werden kann. Die reichhaltige Literatur, die von christlichen Autoren unter arabischer Herrschaft im 7. und 8. Jahrhundert verfasst wurde, geht zwar auf diese ein, nicht aber auf eine neue Religion der Herrschenden. Ganz selten ist von ihren religiösen Auffassungen die Rede; gelobt oder kritisiert wird – je nach dem theologischen Standort des Autors – ihre Christologie (Jesus ist „nur“ Messias, Gesandter, Prophet, Knecht Gottes, nicht Gottessohn) und Gottesauffassung (Gott ist einer, eine Bini- ode Trinitätslehre wird abgelehnt), was der frühen syrisch-christlichen Theologie entspricht. Johannes von Damaskus (gest. um 750) versteht diese Lehren als christliche Häresie (nicht als eine andere Religion). Nach dem Zeugnis der christliche Symbole tragenden Münzprägungen arabischer Herrscher ist der Begriff muhammad erstmals (im Jahr 661) weit im Osten jenseits von Mesopotamien nachweisbar und wird von dort, im Zuge des Kriegszugs ’Abd al-Maliks, nach Westen verbreitet und findet sich in der christologischen Inschrift im Felsendom zu Jerusalem als Aussage über Jesus („der zu Lobende“).

Volker Popp („Biblische Strukturen der islamischen Geschichtsschreibung“) zeigt auf, dass die spätere Sira und die Erzählungen von at-Tabari Entwürfe eines Gründungsmythos mit den Mitteln biblischer Topoi und Raster darstellen. Im Rückgriff auf Münzprägungen weist er nach, dass z.B. die „Berichte“ über einen mekkanischen Zubair als Gegenspieler der Omaiyaden nicht historisch sind; in Wirklichkeit handelt es sich um den (ostiranischen) Anführer der „Weißen Hunnen“ (oder Hephtaliten) vom Stamm des Zunbil.

http://www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur/2009/imp090114.html

Karl-Heinz Ohlig zu „Wie der Koran wirklich entstand“, Publik-Forum 21, 2005:

Anhand datierbarer Münzen aus dem 7. und 8. Jahrhundert und auch mittels einer Inschrift im Inneren des Jerusalemer Felsendoms, einer christlichen Grabeskirche aus dem Jahr 692, ist erkennbar: Hier wird eine syrisch-arabische christliche Theologie dokumentiert, deren zentrales Bekenntnis lautet: Gott ist ein einziger, und gepriesen (muhammad) sei sein Gesandter, Jesus. Bis gegen Ende des 8. Jahrhunderts waren die Regionen des Vorderen Orients und Nordafrikas offensichtlich beherrscht von arabisch-christlichen Stammesführern. Die Omaiyaden-Herrscher in Damaskus und selbst wohl noch die frühen Abbasiden in Bagdad waren Christen.

Siehe http://www.forum.lu/pdf/artikel/5399_252_Ohlig.pdf


Der Kalif Al-Walid und der Koran

Koranschriften ab dieser Zeit vorhanden

Die Koranfragmente des Kalifen Al-Walid (v. 705-715), Abd al-Maliks Sohnes, wurden im Jahr 1972 in Jemen, in der Moschee von Sanaa mitsamt den überhaupt ältesten Koranfragmenten entdeckt. Sie enthalten nun nicht nur orthographische Abweichungen im Rasm, sondern auch eine andere Anordnung der Suren, die die Richtigkeit entsprechender Angaben in der Literatur, vor allem im Kitab al-Fihrist des Ibn al-Nadim, verfasst gegen 987–988, bestätigen. [108]

Der Koran wird überarbeitet

Der Koran hatte noch keine diakritischen Zeichen. Sie wurden von Hebräischen und Aramäischen übernommen und waren in der frühen Omaijaden’sche Dynastie (661-750) noch nicht berühmt. Datiert aus dem frühen 8. Jhdt. existieren wenige unabhängige Koranschriften. [109] Weiters wurden die heute so benannten „arabischen Zahlen“ erst im Jahr 773 von indischen übernommen und in Bagdad, Irak, eingeführt. Wann genau sie danach auf den Korantext für die Nummerierung der Verse überhaupt angewandt wurden ist unklar. Der Grammatiker Khalil ibn Ahmad al Farahidi (718-791) erfand das „Hamza“-System (damma, fatha, kasra), das erst Ende des 8. Jahrhunderts zusammen mit der Vokalisierung unter dem Einfluss des Aramäischen zur Verwendung kam und Abu Al-Aswads System ersetzte. [65] Im 8. Jhdt. hatte man bereits  viele Lesarten. Eventuell wurden Notationspunkte vom Aramäischen angepasst, die aber aufgrund der starken Bedeutungsverschiebung vom Kalifen Ma’mun (v. 813-833) nicht durchgesetzt wurde. Verschiedene Punktierungen wurden mit der Zeit weiter entwickelt. [66]

Karl-Heinz Ohlig:

Die ältesten Fragmente des Korans stammen meist aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts. Diese Fragmente, mit zum Teil unterschiedlichen Surenfolgen und weiteren Besonderheiten, zeigen, dass der Koran zu dieser Zeit noch nicht fertig war. Vor allem aber sind sie, wie man sagt, „defektiv“ geschrieben: Wie alle semitischen Schriften kennen die Handschriften keine Vokalzeichen, im Unterschied zu diesen sind aber auch die Konsonanten nicht eindeutig. Das Arabische kennt 28 Konsonanten, aber nur sieben von ihnen werden mit einem eindeutigen Buchstabenzeichen geschrieben. Alle anderen Konsonantenzeichen sind mehrdeutig und werden erst in ihrer Bedeutung festgelegt durch die so genannten Diakritischen Punkte: ein bis drei Punkte über oder unter den Buchstabenzeichen. In den ältesten Handschriften aber gibt es keine Vokalzeichen und so gut wie keine diakritischen Punkte, so dass manche Zeichen zwei bis fünf unterschiedliche Konsonanten, z.B. f oder g, r oder z, b oder t usw., bedeuten können. Die Lesung und damit auch der Inhalt der Texte ist an vielen Stellen dadurch unbestimmt; erst im Verlauf des 9. Jahrhunderts wurde der Text durch diakritische Punkte und Vokalzeichen festgelegt.

Vor allem aber hat eine gründliche sprachwissenschaftliche Untersuchung von Christoph Luxenberg aufgezeigt, dass der heutige Koran in einem Sprachumfeld geschrieben wurde, in dem die syro-aramäische und die arabische Sprache gleichermaßen geläufig waren. Viele so genannte dunkle Stellen im Koran ergeben sinnvolle Aussagen, wenn sie als mit arabischer Schrift geschriebene syrische Texte gelesen werden. Hierbei ergeben sich oft gänzlich neue, meist christlich geprägte Aussagen des Korans.

In seiner neuesten Untersuchung zeigt Christoph Luxenberg – gewissermaßen empirisch – auf, dass dem arabisch geschriebenen Koran sogar eine syrische Grundschrift zugrunde lag. Anhand von Konsonantenzeichen, die in der syrischen und in der arabischen Schrift ähnlich und vor allem in Handschriften verwechselbar sind, aber jeweils unterschiedliche Konsonanten bezeichnen, weist er nach, dass es Abschreibfehler gab und erst nach der Korrektur dieser Verwechslungen sinnvolle Wörter gelesen werden können.

Verbindet man diese Erkenntnisse mit den Ergebnissen der theologischen und numismatischen Untersuchungen, so wird deutlich, dass syro-aramäische Gemeinden im Ostiran wohl eine in ihrem genauen Umfang unbekannte erste Sammlung der späteren koranischen Sprüche zusammengestellt haben. Die Funktion dieser Sprüche war es, die Thora und das Evangelium auszulegen und ihre Übereinstimmung (islam) aufzuzeigen. Nach Jan M. F. Van Reet gab es für diese Aufgabe in den ostsyrischen theologischen Schulen sogar spezifische Lehrer.

Diese koranischen Texte wurden von den mittlerweile auch arabischsprachigen Christen bei ihrem Zug nach Westen mitgebracht und zur Zeit ‚Abd al-Maliks und seines Nachfolgers al-Walid in einer aramäisch-arabischen Mischsprache, aber in arabischer Schrift aufgeschrieben. Schließlich – in einer letzten Etappe – wurde dieser defektiv geschriebene Koran, zu dem möglicherweise noch weitere Sprüche hinzugewachsen sind, bis zum Ende des 9. Jahrhunderts mit Vokalen und diakritischen Punkten versehen („Plene-Schreibung“), wobei für die Interpretation des – relativ unverändert übernommenen – Zeichengerüsts (rasm) jetzt das neue islamische Verständnis maßgebend war. In der letzten Bearbeitungsstufe ist also der Koran, von seiner „Archäologie“ und den unverständlichen Stellen abgesehen, ein islamisches Buch.

Resümierend kann festgestellt werden, dass die religions- und korangeschichtlichen Einsichten, die sich bei der Berücksichtigung der zeitgeschichtlichen Quellen ergeben, Korrekturen vieler tradierter Positionen mit sich bringen, die in der Islamwissenschaft zu diskutieren sind. Die Wahrnehmung der historischen Bedingtheit der Anfangsprozesse könnte die Chance eröffnen, Dogmatismen aufzulockern und den notwendigen Schritt in die Moderne, vergleichbar der Wirkung der Aufklärung auf das Christentum, zu ermöglichen. [82]

Paul M. Müller:

Johannes Thomas („Frühe spanische Zeugnisse zum Islam“) weist nach, dass die bisherigen Darstellungen der islamischen Eroberung Spaniens erst in viele Jahrhunderte späteren Texten vorkommen. Die reale Quellenlage legt ganz andere Abläufe nahe: Die Umwälzungen begannen mit einem Aufstand arianischer westgotischer Feudalherren gegen das „katholische“ Königshaus, wobei sie aus ihren Besitzungen in Nordafrika berberische (ebenfalls christliche) Hilfstruppen rekrutierten. Erst seit der Mitte des 9. Jahrhunderts begann eine zunehmende Islamisierung, die nochmals viel später erst die Züge eines sunnitischen Islam annahm.

Markus Groß („Buddhistische Einflüsse im frühen Islam“) weist darauf hin, dass eine Reihe von islamischen Vorstellungen und vor allem Riten darauf hindeuten, dass die neue Bewegung in einem Umfeld entstanden ist, in der buddhistische Einflüsse sehr stark waren – im Ostiran (heute: Afghanistan und Südturkmenistan).

Geneviève Gobillot („Grundlinien der Theologie des Koran“) untersucht literarische Einflüsse auf den Koran. Schon in früheren Publikationen hatte sie nachgewiesen, dass bestimmte Vorstellungen zur Erschaffung der Welt und des Menschen im Koran Raster wiedergeben, die im neuplatonisch-gnostischen Corpus Hermeticum und bei dem neuplatonischen Philosophen Porphyrios zu finden sind. Im jetzigen Beitrag entdeckt sie weitere literarische Bezüge: die apokryphen Testamente des Abraham und Mose und vor allem eine breite Übernahme von Argumentationen aus einer Schrift des lateinischen Theologen Laktanz, Lehrer des Sohnes von Kaiser Konstantin. Den Verkündern und den Zuhörern der koranischen Sprüche waren also Gedankengänge der spätantiken Literatur bekannt, und sie nutzten sie. Von daher ist die Frage nach dem „Entstehungsgebiet“ des Koran (S. 326), in dem diese Literatur verbreitet war, neu zu stellen.

Jan M.F. Van Reeth geht in zwei Aufsätzen („Die Vereinigung des Propheten mit seinem Gott“ und „Eucharistie im Koran“) auf gnostische Wurzeln der koranischen Prophetenvorstellungen sowie auf Übernahmen aus dem Manichäismus für die Eucharistie ein. Hier wird die Verwobenheit der koranischen Vorstellungen in die Religionsgeschichte des Vorderen Orients deutlich; ohne Berücksichtigung dieser tradierten Modelle bleiben viele Motive des Koran unverständlich.

Christoph Luxenberg („Die syrische Liturgie und die ‚geheimnisvollen’ Buchstaben“) greift das Rätselraten auf um die Bedeutung der bisher unverstandenen Buchstabengruppen, die zu Beginn von 29 Koransuren stehen. Nachdem er grundsätzlich die liturgischen Konnotationen der Begriffe Koran und Sure dargelegt hat, bietet er erstmals eine plausible Hypothese: In syrisch-christlichen liturgischen Büchern finden sich vergleichbare Abkürzungen, die – damals allgemein verständliche – Hinweise gaben, z.B. auf den im Folgenden zu betenden Psalm, auf die Tonart, auf ein Responsorium, eine Evangelienlesung, die Einfügung einer Doxologie usw. Die koranischen Kürzel haben demnach eine vergleichbare Funktion, die aber deswegen nicht mehr verstanden wird, weil die im Koran angesprochenen Liturgien nicht mehr tradiert sind. Die starke christlich-liturgische Prägung sieht er auch als „christlich-syrischen Ursprung des Freitags als wöchentlichen Gebets- und Ruhetag im Islam“ an (S.435-440); er zeigt auf, „dass der unmittelbare Vorgänger des islamischen Freitags der christlich-syrische Karfreitag gewesen ist“, an den „in der Liturgie des syrischen Officiums an jedem Freitag“ erinnert wurde.

Elisabeth Puin („Ein frühes Koranpalimpsest aus Sanaa“) untersucht ein Koranpalimpsest, bei dem der frühere Korantext getilgt und neu überschrieben wurde. Der wieder sichtbar und lesbar gemachte getilgte Text kennt eine Reihe von kleineren Varianten zum späteren Text, aber „auch gravierendere: eine abweichende Surenfolge und, vor allem, viele bedeutende Textabweichungen wie Unterschiede im Wortlaut, zusätzlich fehlende Textpassagen usw.“ (S. 463). Aus diesem Grund war er später in dieser Form „nicht mehr akzeptabel“, wurde getilgt und neu geschrieben – auch diese neue Fassung entspricht noch nicht dem heutigen kanonischen Text. Weil diese Handschriften wohl erst dem (frühen?) 9. Jahrhundert zuzurechnen sind, zeigen sie einen längeren Prozess der koranischen Schriftwerdung an, gegen die immer noch verbreitete Auffassung von einer Festlegung des heutigen Korantextes durch den dritten Kalifen Osman.

Letztere These wird auch von Gerd-R. Puin („Die Utopie einer kritischen Koranedition“) mit Verweis auf viele Textvarianten und andere Surenfolgen in zahlreichen Handschriften, sogar noch nach dem 9. Jahrhundert, erhärtet (S. 518-524); „die häufig vertretene Ansicht, der Koran sei die wortwörtliche Überlieferung eines unveränderten und mündlich tradierten Textes“, (ist) „eine unhaltbare Behauptung“ (S. 522). In der Folge führt er eine Fülle von Belegen an, die den geschichtlichen Wandel der Koranschreibung und –orthographie sichtbar machen.

http://www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur/2009/imp090114.html

Gegen Ende des 9. Jahrhunderts fingen Muslime nun an, Hadithe zu schreiben. Jahrzehnte danach, um 933, wurde der Korantext von ibn Muqlah und ibn-‚Tsa, mithilfe des Gelehrten Abu Bakr ibn Mujahid in Bagdad endgültig fertig gestellt. Aufgrund etlicher Lesarten seiner Zeit reduzierte Ibn Mujahid sie alle bis auf sieben und ließ „die sieben Lesarten“ als kanonisch zu. Er wählte sie von den bis dahin bestens überlieferten und verlässlichsten Lesungen aus. Die sieben auserwählten Lesarten, sprich Korantexte, angegeben nach Ort, Leser und Überlieferer, stammen von:

1. Medina, Naafi (gest. 785), Qaaluun oder Warsh (gest. 812)
2. Mekka, Ibn Kathir (gest. 737)
3. Damaskus, Ibn Amir (gest. 736)
4. Basra, Abu Amr (gest. 771), Suusi oder Duuri (gest. 860)
5. Kufa, Aasim (gest. 746), Hafs (gest. 796)
6. Kufa, Hamza (gest. 773)
7. Kufa, Al-Kisaa’i (gest. 805), Duuri (gest. 860)

Heute sind die Lesungen nach 1. und nach 5. die wichtigsten. Die Lesung nach Warsh ist weitverbreitet in Afrika, außer in Ägypten, sonst überall auf der Welt ist heute die Lesart nach Hafs üblich geworden. [67]

Der älteste, vollständige Koran

Die älteste und komplette, bis heute erhalten gebliebene Ganzschrift des Korans datiert vom Jahre 1002 n.u.Z. und befindet sich in Tareq Rajab Museum in Kuwait.
Siehe http://www.usna.edu/Users/humss/bwheeler/quran/kufi_393.html, Brannon M Wheeler.

Die erste Übersetzung des Korans erfolgte 1143 von Robertus Ketenensis, der ihn direkt ins Lateinische übersetzte. Veröffentlicht wurde dieser unter dem Titel „Lex Mahumet pseudoprophete“ („Das Gesetz des Lügenpropheten Mohammed“).

Die neuen Ausgaben

Viele Kalligraphen in der damals schon ausgebreiteten islamischen Welt hatten noch mehrere Kopien des Korans geschrieben. Einige von ihnen hingen vom Lesen des Korans ab und stimmten deshalb meistens von der Rechtschreibung her nicht überein. Das Osmanische Reich hatte die türkische Version des Korans unter seiner Herrschaft in vielen Ländern verbreitet. Trotzdem gab es aber andere unterschiedliche Koranausgaben.

Die Standardausgabe vom 20. Jhdt.

Erst im Jahr 1918 sammelten sich die moslemischen Gelehrten in Kairo, Ägypten, und entschieden, um eine standardisierte Ausgabe des Korans zu schreiben, der die unterschiedlichen Fehler zwischen den Ausgaben beheben und darüber hinaus die Nummerierung der Suren und Verse vereinheitlichen sollte. Sie wurde nach der Lesart Hafs und hauptsächlich von Rezitierern standardisiert. 1924 erzeugten sie schließlich die Ausgabe des Korans in der Al-Azhar Universität in Kairo, bekannt als die Koranausgabe des Königs Fuad bzw. als Kairoer oder Kairiner Koran, die als Standardausgabe um die Welt herum ging und heute die wohlbekannteste ist.
Eine andere Ausgabe des Korans erschien in 1985 in Saudi-Arabien, Ausgabe des Königs Fahd, ‚Mushaf al-Madinah‘ der der ägyptischen Ausgabe sehr ähnlich war und auch weltweit verteilt worden ist.

Der Kairoer Koran ist heute der üblichste.

Der Koran im 21. Jahrhundert

Folgend die sieben Lesarten in gedruckten Koranausgaben, daher die Textunterschiede, die sich bis heute nicht vereinheitlichen lassen konnten: http://answering-islam.org/Green/seven.htm

Einige Text-Unterschiede zwischen einem der ältesten, dem Samarkand- (Tashkent) und dem heutigen Kairoer Koran: http://www.answering-islam.org/PQ/ch9a-index.html ; Appendix A (+continue). Beispielsweise findet sich im Vers 2:284 ein „er“ während hier im modernen Koran „Allah“ steht.

Die ältesten Koranschriften aus Jemen, die des Kalifen Al-Walid lösten neue Kontroversen aus, so dass etwa ein Fünftel des heutigen Korans (das sind quasi 100 Koranseiten von ca. 600) neu gelesen werden muss: http://www.uni-saarland.de/verwalt/presse/campus/1999/4/10-Koran.html

Daraus einige der Forschungsergebnisse, dem historischen Korantext betreffend, sind dem folgenden Buch zu entnehmen:

Die dunklen Anfänge: neue Forschungen zur Entstehung und frühen Geschichte des Islam, Hrsg. Karl-Heinz Ohlig und Gerd-Rüdiger Puin, 2005

Hier wird der Koran in einigen Stellen textkritisch analysiert, anhand der frühesten Funde stabilisiert bzw. er wird anschließend von Grammatik-, Rechtschreibfehlern befreit, dessen historischer Kontext verbessert und neu übersetzt, so dass sie im Arabischen einen besseren Sinn ergeben.

Siehe ebenso:

The Qur’an: an encyclopedia
The Qur’an: misinterpreted, mistranslated and misread

YouTube:

Heute im 21. Jhdt. braucht der Koran noch zahlreiche Korrekturen.

 

Kalif = Nachfolger Mohammeds / Herrscher der Muslime; Sure (vom hebräischen shura, das Serie bedeutet) = Kapitel im Koran; Mushaf = gebundene Sammlung des Korans; ibn, ibni, ibnu, bin oder ben wird meistens mit „b.“ abgekürzt und steht immer für „Sohn von“; z.B. Omar ibn Khattab = Omar, Sohn von Khattab; „Tochter von“ hingegen „bint“ oder „bintü“, z.B.: „Hafsa bint Omar“


Quellen:
[01] Sahih Bukhari, Band 6, Buch 60, Zayd ibn Thabit, Hadith Nr. 201; 9/89/301; Band 4, Buch 52, Nr. 84, 85; Band 6, Buch 60, Nr. 117, 118; laut dem Koran 85:22 auf einer wohlverwahrten Tafel („im Himmel“) bzw. in K 80:13: „auf Blättern, die in Ehren gehalten werden“.
[02] Ahmad b. Ali b. Muhammad al ’Asqalani, ibn Hajar, Fath al Bari [13 Band, Cairo 1939], Band 9, S. 9; siehe auch bzgl. Sammlung und Rezitation von Allah/Engel an Mohammed im Koran 75:17-19.
[03] Ibn Kathir’s Al-Bidaya wa al-Nibaya, chapter on Battle of Yamama / The True Guidance, An Introduction To Quranic Studies, part 4 [Light of Life – P.O. BOX 13, A-9503 Villach, Austria], S. 47; ibid. [38] & [60]
[04] Bukhari, Band 6, Buch 60, Zayd ibn Thabit, Hadith Nr. 201; 9/89/301
[05] Bukhari, Band 6, Buch 61, Zayd ibn Thabit, Hadith Nr. 509; B 9/93/521; Ibid. [04] & [13]
[06] Bukhari, Band 5, Buch 58, Nr. 150, Amr Ibnu’l-Ass; Bukhari 6/61/521, Masriq; auch mit „lernt“, Muslim 31, Buch 6024
[07] Bukhari, Band 6, Buch 61, Hadith 526; Muslim, Buch 31, Nr. 6029
[08] Bukhari, Kitabu Menâkibi’l-Ansar/17, S. 229; Band 6, Buch 61, Hadith 525
[09] Suyuti, Al Itkan, Ägypten 1978, Band 1, S.94, 13. Satz / Turan Dursun
[10] Suyuti, Al Itkan, S. 95-96 / T.D.; Ibid. [94]
[11] Fath al-Baari, Band 9, S.12; John Burton, The Collection of the Qur’an, S.127-128
[12] Suyuti, Al-Itqan, fii Ulum al-Qur’an, S. 135
[13] Kastallani, Band 7, S.163-164; Ibn Hajar, Band 10, S.389-390; bzw. As-Suyuti, Al Itkan, Ägypten 1978, S.27 / T.D.; Ibn Abi Dawud, Kitab al-Masahif, S. 10f;
[14] Müsned, Band 5, S.134, Ubai Ibn Ka’b; Ibn Abi Davud, 9; Kastallani, Band 7, S.164
[15] Bukhari, Band 6, Buch 60, Nr. 67
[16] Bukhari, Band 8, Buch 80, Nr. 736; Band 6, Buch 60, Nr. 129, 177; Bakara 53, Hadith Nr.: 5552; Muslim, Buch 11, Nr. 3939, 3940, 3941, 3943
[17] Burton, S. 142, Abu Bakr `Abdullah b. abi Da’ud, „K. al Masahif“, ed. A. Jeffery, Cairo, 1936/1355, S. 13; Dr. W. Campbell, The Final Collection of the Quran and the Gospel
[18] Muslim, Buch 31, Nr. 6022
[19] Ibn Sa’d’s Kitab al-Tabaqat al-Kabir, S. Moinul Haq, M.A., PH.D assisted by H.K. Ghazanfar M.A. [Kitab Bhavan Exporters & Importers, 1784 Kalan Mahal, Daryaganj, New Delhi- 110 002 India], Band 2, S. 244
[20] Ibid. [19] S. 243, 441f
[21] Farag Foda, Die Vergessene Tatsache, al-haqiqa al-gha’iba, Kapitel 1, Kairo 1987, Günther Orth; Islam, Demokratie, Moderne – 2. Auflage, C.H Beck. München, 2001, S. 179f; siehe auch http://www.answering-ansar.org/answers/who_really_killed_uthman/en/chap1.php
[22] Bukhari, Band 8, Buch 82, Nr. 817
[23] Enzyklopädie: Alfabetik Genel Kültür Ansiklopedisi 1993, s.v. Kur’an, (Gelisim Hachette, ed. SABAH) Band 7, S. 2359; Laut dieser soll Omar auch Kopien erstellt haben, die teilweise Unterschiedlich waren; siehe auch newworldencyclopedia.org; siehe auch einen interessanten Artikel über Omar http://www.alhaq.de/biografien/sahaba-gelehrten/omar-ibn-al-khattab-ein-judischer-spion
[24] Suyuti, al-Itqan, At-Tabarani, Band 2, S. 70
[25] Bukhari, Band 6, S.478; Fedailu’1-Kur’an 3, 4, Tefsir, Tawba 20, Ahkam 37; 3102; Ibn Abi Davud 6; Kütüb-I Sitte Hadith-i Sherif 922; Ibid. [04]; Falls es nur Zayds Sammlung wäre, hätte Omar sie nicht überarbeiten gebraucht.
[26] Bukhari, Band 6, Buch 61, Nr. 510
[27] Bukhari, Band 6, S.479 / Suyuti, Al-Itkan, T.D.
[28] Bukhari, Band 6, Buch 61, Nr. 510; Ibn Abi Dawud, Ali, Kitab al-Masahif, S.22
[29] Ibid. [23] Enzyklopädie – möglicherweise waren hier die
Sammlungen/Codexe der Erwähnten gemeint.
[30] Suyuti, Al Itkan, Band 1, S.79 bzw. Kütüb-I Sitte Hadith-i Sherif 923; Bukhari, Fedailu’l-Kur’an 2, 3, Menakib 3, Tirmizi, Tefsir, Tawba, 3103; Ibn Hajar, Band 10, S.386 / T.D.; Bukhari, Band 5, Buch 59, Nr. 379; Band 4, Buch 52, Nr. 62; 6/60/307; 6/61/510
[31] Bukhari, Band 4, S.466; Band 6, Buch 61, Nr. 510, 507
[32] Ibid. [23]; wobei es umstritten ist, wann genau das Exemplar fertiggestellt wurde. Es pendelt zwischen 649 und 656.
[33] Bukhari, Kitabu Fedaili’l-Kuran/3; Band 6, S.479, Hadith 410, Buch 61; Mishkat, Band 3, S.708; Ibid. [76] – jedoch umstritten, wo genau Osman die Kopien schickte.
[34] Tabari, Band 15, S. 156
[35] Mebahis Fi Ulumi’l-Kuran, Beirut 1979, Dr. Suphi e’s-Salih, S. 80, 84, 85 / T. Dursun
[36] Abu Ammaar Yasir Qadhi, „An Introduction to the Sciences of the Qura’aan“ (ed. al-Hadaayah) S. 148
[37] Ibid. [109]; Lings & Safadi 1976:12-13,17; Gilchrist 1989:145-146; 152-153
[38] Abu Bakr `Abdullah b. Abi Davud, Kitab al-Masahif‘, A. Jeffery, Kairo, 1936, S. 23; – John Burton, The Collection of the Quran, S. 126-127
[39] Gilchrist, Kapitel 3; Hudud 15 und Ibn Maja Hudud 9 / True Guidance S. 112
[40] Abu Bakr `Abdullah b. abi Da’ud, „K. al Masahif“, ed. A. Jeffery, Cairo, 1936/1355, S. 11 / Burton, S. 143; „zu Allah“ hat sich wohl durchgesetzt.
[41] Muslim, Mishkat, Kitab al Hudud, S. 301, Nr. 4194, 4195; Hamidullah; Geschichte des Qor’ans, Teil 1, S. 251
[42] Ibid. [21]
[43] Bukhari, Band 6, Buch 61, Nr. 527, Ibn ‚Abbas
[44] Abu Dawud, Buch 3, Nr. 785
[45] Jalal al Din `Abdul Rahman b. abi Bakr al Suyuti, al Itqan fi `ulum al Qur’an, S. 164-165; Halabi, Kairo, 1935/1354, Buch 1, S. 65
[46] Suyuti, al-Itqan, Band 1, S. 65
[47] Suyuti, ad-Durru ‚l-Manthur, Band 3. S. 208: al-Itqan, Band 2, S. 26: al-Hakim an-Nishapuri, al-Mustadrak alas-Sahihan, Band 2 [Hyderabad: Dairatul-Ma’arif] S. 331
[48] Suyuti, al-Itqan fii ulum al-Quran, Band 2, nasikh wa mansukh; Darwaza’s al-Quran Al-Majid; True Guidance S.61
[49] Suyuti, über Al-Bukhari, at-Tarikh
[50] Zamakhshari, Tafsir al-Kashshaf, Band 2; S. 1117: Mulla Ali al-Muttaqi, Kanzu ‚l-Ummal, Nr. 4751
[51] Suyuti, ad-Durru ‚l-Manthur, Band 5, S. 179
[52] Yusuf Ali, The Holy Qur’an, S. 1104, Fn. 3674; Gilchrist, Kaiptel 3, The Codices of Ibn Mas’ud and Ubayy Ibn Ka’b, S. 69f – cit. Arthur Jeffrey Materials: Abi Dawud’s Kitab al-Masahif
[53] Suyuti, al-Itqan, nasikh wa mansukh [Abrogierende und der Abrogierte] / True Guidance, S.61-62; Hamida bint Abi Yunus
[54] Muslim, Buch 8, Hadith Nr. 3421, 3422, 3423; Malik’s Muwatta, Buch 30, Nr. 30.3.17
[55] Bukhari, Band 8, Buch 82, Nr. 816, 817, 824; Band 9, Buch 92, Nr. 424
[56] Burhan al Din al Baji, „Jawab“, MS Dar al Kutub, Taimur „majami`“, Nr. 207/14
[57] True Guidance, S. 58 – Ibn Hajar, al-Tabari, al-Suyutis Itqan; Jam’al Quran, Gilchrist, Kapitel 3, Codices of Ibn Masud and Ubai, 3. The variant readings in Ibn Masuds Codex
[58] Suyuti, al-Itqan S. 152-154; Gilchrist, S.74-75
[59] Abi Dawud, Kitab al-Masahif, S.36; al-Tabari, Buch 1, Kapitel 6, 2952; Gilchrist, S. 51; Ibn Warraq, S. 102, al-Tabari
[60] Suyuti, al-Itqan, Band 3, S. 72; fii Ulum al-Qur’an, S. 524; Band 2, S. 25
[61] Ibn Abi Davud, Leiden 1937, Kitabu’l-Mesahif, S.24 / Suphi E’s-Salih, Mebahis fi Ulumi’l-Kuran, S.83; in [79] wird „verbrennen“ erklärt.
[62] Hajjaj bin Yusuf [Haccac-i Zalim], Guardian Unlimited, 8.8.2000, cit. Prof. Gerd-R. Puin http://www.guardian.co.uk/Archive/Article/0,4273,4048586,00.html ; http://www.guardian.co.uk/education/2000/aug/08/highereducation.theguardian
[63] Mingana in: Encyclopedia of Religion & Ethics (ed. Hastings) X, s.v. „Quran“, S. 548 / Gabriels Einflüsterungen, S. 69
[64] The Origins of The Koran, Ibn Warraq (Prometheus Books: Amherst, New York. 1998) – Kapitel Fünf: The Transmission of the Koran (S. 97-113) / Alphonse Mingana
[65] Ibid., Kapitel Vier: Three Ancient Korans (S. 76-96) / Alphonse Mingana; arabische Zahlen: http://www.chj.de/Arab-Zahlen.html
[66] Ibid., Kapitel Zehn: Textual Variations of the Koran (S. 154-162) / David Margoliouth
[67] „History of the Arabs“, Philip K. Hitti, S. 123 / „Materials for the History of the Text of the Koran“, Arthur Jeffery und „New Researches into the Composition and Exegesis of the Koran“ von Hartwig Hirschfeld.; Encyclopedia Britannica, s.v. Ibn Mujahid; http://mb-soft.com/believe/txo/koran.htm [20.01.2010]
[68] Gabriels Einflüsterungen, S.69; bei Interesse siehe auch die schiitische Darstellung http://answering-islam.org/Quran/Shia/theology.html; nach anderen Überlieferungen soll Alis Codex auch chronologisch gewesen sein.
[69] Siehe „Das islamische Recht im Wandel“, S. 39f
[70] http://smma59.wordpress.com/2008/03/07/general-knowledge-of-holy-quran
[71] Ibn Sa’d’s Kitab al-Tabaqat, Band 2, S. 444
[72] Abi Dawud’s Kitab al-Masahif, S. 15
[73] Bukhari, Band 6, Buch 61, Nr. 515, Yusuf bin Mahk
[74] Bukhari, Band 6, Buch 60, Nr. 307
[75] Bukhari, Band 6, Buch 60, Nr. 60
[76] The Qur’an: misinterpreted, mistranslated and misread, Seite 84f, al-Kindi; Leo Levond; Jahreszahlen korrigiert, da sie von AH zu AD falsch umgerechnet waren.
[77] T. Nöldeke, Geschichte des Qorans, Teil 3, S. 2; siehe online hier: http://www.answering-islam.org/Books/Noeldeke
[78] T. Nöldeke, Geschichte des Qorans, Teil 3, S. 3
[79] http://www.sunnah.org/history/Sahaba/Sayyidina_Uthmans_preservation_Quran.htm [07.11.2009]
[80] Ibid. [79]
[81] Kitab al-Masahif, Arthur Jeffery, Materials For The History Of The Text Of The Qur’an: The Old Codices, 1937, E. J. Brill, Leiden, S. 117-118
[82] Karl-Heinz Ohlig, Auszug http://www.bpb.de/publikationen/C7N16H,6,0,Zur_Entstehung_und_Fr%FChgeschichte_des_Islam.html#art6 [2007]; mit ihm in Verbindung gesetzt, Ganzschrift anno 870, die vermutlich mal eine war, korrigiert.
[83] http://www.islamicperspectives.com/Preservation3.htm [22.01.2010] ; Ulm-ul-Qur’an, An Introduction to the Science of the Qur’an, Dr. Hasanuddin Ahmed, I.A.S., Kapitel 2, http://www.netnavigate.com/hasan/studyquran/ch2.html; und http://bimcrot.tripod.com/articles/hajjaj.html [08.11.2009]. Hier werden u.a. darüber diskutiert, dass die benannten Personen keine Schreibfehler gemacht haben sollen.
[84] As-Suyuti, Al-Itqan fii Ulum al-Qur’an, S.524; Vgl. Koran 5:38
[85] Jami‘ At-Tirmidhi: Compiled by Imam Hafiz Abu ‘Eisa Mohammad Ibn ‘Eisa At-Tirmidhi, Abu Khaliyl (USA), Hafiz Abu Tahir Zubair ‘Ali Za’i, Islamic Research Section Darussalam [Darussalam Publishers & Distributors, First Edition: November 2007], Band 5, Hadith Nr. 2606 bis 3290, 44. „The Chapters On The Tafsir Of The Qur’an From The Messenger of Allah“, Kapitel 9, S. 412-414; Ibid [31];
[86] Ibid. [25]; Arthus Jeffery, Kitabul Masahif, 1936, S. 14 / Burton, S. 147, Abu Bakr `Abdullah b. abi Da’ud; al-Kindi
[87] Ibid. [13]
[88] Theodor Nöldeke, Geschichte des Qorans, Teil 2, S. 41, cit. Itqan 152
[89] Ibid. [88], S. 30f, 49f
[90] Ibid. [13]
[91] Zayd B. Thābit, „A Jew with Two Sidelocks“: Judaism and Literacy in Pre-Islamic Medina (Yathrib)
Michael Lecker, Journal of Near Eastern Studies, Vol. 56, No. 4 (Oct., 1997), S. 259-273 / Waqedi
[92] Theodor Nöldeke, Geschichte des Qorans, Teil 2, S. 44, cit. Hibatallah ed. Cair. S. 10; siehe auch [18] und [19], dass Abdullah wusste, was abrogiert und was geändert wurde.
[93] http://muslim-canada.org/muad.html; almaghrib.org; ummah.com
[94] Alphonse Mingana, The Origins of the Koran, The Transmission of the Koran, Kapitel Fünf, S. 98ff; Tabari
[95] Ibid. [76]
[96] Ibid. [76]
[97] Bukhari, Band 6, Buch 60, Nr. 8
[98] Hussein, A-Fitnato Al-Kobra (Die große Volksverhetzung), S. 160f, 181f
[99] Ulum-ul Quran cit. Muslim; http://www.salafimedia.net/introduction-to-ulum-ul-quraan.html
[100] Ibid. [99] und [76]; Es ist umstritten, wie viele Exemplare von Osman gefertigt und geschickt wurden. Es wird auch vermutet, dass sie auf Schriftrollen geschrieben worden sein konnten.
[101] Die dunklen Anfänge, S. 12; KH Ohlig, cit. Gerhard Endreß S. 163
[102] http://www.submission.org/german/g_app24.html cit. AL ITQAAN FEE ‚ULUM AL QURAN von Jalaluddin Al-Suyuty, Al-Azhareyyah Press, Kairo, Ägypten, 1318 NH, S. 59
[103] Ibid. [75]; siehe auch den Artikel auf dieser Seite „Die Offenbarung des Korans“, sowie http://www.answering-islam.org/authors/shamoun/anonymousquran_excursus.html (Englisch).
[104] Die zwei Verse werden interessanterweise auf einer islamischen Seite http://www.submission.org/german/g_app24.html als falsch anerkannt [21.10.2009] und sind ebenso in der Koranübersetzung von http://www.koransuren.de nicht enthalten. [06.11.2009]
[105] siehe auch http://answering-islam.org/Gilchrist/Jam/chap7.html sowie http://answering-islam.org/Campbell/s3c3b.html ; einige frühesten Koranschriften kann man hier aufgelistet sehen: http://www.usna.edu/Users/humss/bwheeler/quran/quran_index.html
[106] Siehe hierzu http://www.islamic-awareness.org/Quran/Text/hajjaj.html [08.11.2009]
[107] cit. op. Ibn Hazem, Al-Ahkam Fi Usool Al-Ahkam, http://www.alhaq.de/dokumente/sonstige/glauben-die-sunniten-dass-der-quran-verandert-wurde ; albrhan.org
[108] http://www.uni-saarland.de/verwalt/presse/campus/1999/3/20-UdS_neues_zentrum.html; Die dunklen Anfänge
[109] http://www.islamic-awareness.org/Quran/Text/Mss [06.01.2010] wird mit Quellen belegt und Datierung aufgezeigt; siehe auch http://www.al-islam.org/al-tawhid/manuscripts.htm
Siehe auch:
The Qur’an: an encyclopedia
The Qur’an: misinterpreted, mistranslated and misread
Die dunklen Anfänge: neue Forschungen zur Entstehung und frühen Geschichte des Islam, Hrsg. Karl-Heinz Ohlig und Gerd-Rüdiger Puin
Gabriels Einflüsterungen, Jaya Gopal
Warum ich kein Muslim bin, Ibn Warraq
Geschichte des Qor’ans, Teil 1, 2 und 3 von Theodor Nöldeke
A ‘Perfect’ Qur’an, Brother Mark
Schlaglichter: die beiden ersten islamischen Jahrhunderte

28.03.2010

18 Kommentare

  1. Did the Quran say that the Taurat & Injeel were corrupted? – Markus Gorelli (not that Markus the other one!) said,

    […] https://islamanalyse.wordpress.com/uberlieferung/ (written in German)Karl-Heinz Ohlig: The oldest fragments of the Koran mostly date from the second half of the 8th century. These fragments, some with different sura sequences and other peculiarities, show that the Koran was not yet finished at that time. Above all, however, they are, as they say, “defective” written: like all Semitic writings, the manuscripts have no vowel signs, but in contrast to them, the consonants are not clear. Arabic has 28 consonants, but only seven of them are written with a unique letter character. All other consonant signs are ambiguous and their meaning is determined by the so-called diacritical points: one to three points above or below the letter signs. However, in the oldest manuscripts there are no vowel signs and practically no diacritical points, so that some signs can mean two to five different consonants, e.g. f or g, r or z, b or t etc. The reading and thus the content of the texts is indefinite in many places; only in the course of the 9th century was the text determined by diacritical points and vowel marks. [[Google Translate]] […]

  2. markusgsite said,

    👍

  3. Was the Quran written in the Lifetime of the Prophet? – Markus Gorelli (not that Markus the other one!) said,

    […] https://islamanalyse.wordpress.com/uberlieferung/ (written in German)Karl-Heinz Ohlig: The oldest fragments of the Koran mostly date from the second half of the 8th century. These fragments, some with different sura sequences and other peculiarities, show that the Koran was not yet finished at that time. Above all, however, they are, as they say, “defective” written: like all Semitic writings, the manuscripts have no vowel signs, but in contrast to them, the consonants are not clear. Arabic has 28 consonants, but only seven of them are written with a unique letter character. All other consonant signs are ambiguous and their meaning is determined by the so-called diacritical points: one to three points above or below the letter signs. However, in the oldest manuscripts there are no vowel signs and practically no diacritical points, so that some signs can mean two to five different consonants, e.g. f or g, r or z, b or t etc. The reading and thus the content of the texts is indefinite in many places; only in the course of the 9th century was the text determined by diacritical points and vowel marks. [[Google Translate]] […]

  4. Burak said,

    Der Koran wurde mit der Zahl 19 codiert. Er ist genauso wie er zu Lebzeiten des Propheten war. Wer gegenteiliges behauptet kennt das 19 er Codesystem nicht und glaubt den erfundenen Geschichten der Feinde des Islam, die Bände an Lügen erdichteten, nur um sich, ihre Interessen und ihr dummes Hab und Gut vor dem Islam zu retten. Letztlich hat es ihnen nichts genützt und der Islam findet immer weiter seine Ausbreitung in die Herzen der Menschen und therapiert die durch Sünden und diese von den Mushriqun und Kuffar verunmenschlichte Welt erkrankten Herzen der Menschen

  5. trau ich mich nicht sagen said,

    Ich hab einen Bekannten.
    Der sagt von sich: Ich helfe Galaxien. Ich plane das nächste Universum. Hier teste ich.
    Und als ich IHN kennengelernt habe, hat er mich gerügt:
    Warum kniest du vor mir? Steh aufrecht vor mir.

  6. ToraTora said,

    Der Koran wurde so oft verändert und am Ende von den Wahabiten die eine strengere Form des Islam erschufen um einiges geändert. Unterstützt wurden sie dann von ihren mächtigen verbündeten den Saudis die mit dem Ölgeschäft so viel Geld und Macht hatten dass sie diese abgeänderte Form des Koran in der arabischen Welt einbrachten. Der ursprüngliche Koran unterscheidet nicht zwischen Mann und Frau und unterdrückt die Frau nicht, auch das mit dem Kopftuch alles Hirngespinste der Männer die kein Selbstbewusstsein hatten und Frauen unterdrücken wollten mithilfe einer Religion ist das natürlich einfach. Der Koran in seiner ursprünglichen Form ist nicht mehr auffindbar. Leider muss man sagen, da wir durch den ursprünglichen friedlicheren Koran sicher weniger Probleme auf der Welt hätten als dass es gerade jetzt der Fall ist.

  7. Lukas Matthäus said,

    Sehr schöne Übersicht. Wäre Cool, wenn du zu den einzelnen Passagen Fußnoten gesetzt hättest, damit man direkt nachschlagen kann. Gruß

  8. Eucon said,

  9. Bulgur said,

    Gute Arbeit! Es ist erwiesen, dass der heutige Koran definitiv verändert wurde. Wer Gegenteiliges behauptet, irrt gewaltig. Entweder er hat sich nicht richtig informiert oder ist blind einem völlig falschem Glauben – nämlich den des Islams – verfallen.

  10. Bilal said,

    Wo hast du denn diese Fehlinformationen her? Der Quran wurde schon zu Lebzeiten des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm) auf Leder komplett niedergeschrieben.

    Da viele Sahaba den Quran lehrten und oft schon vor dem Tode des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) Medina verließen und nicht wussten, welche Lesvarianten aufgehoben wurden, fürchtete Uthman Ibn ‚Affan, dass es zu Wirren kommen könnte. Er beschloss daher unter Leitung Zaids ibn Thabit die endgültige Fassung des Qurans niederzuschreiben, die der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) vor seinem Ableben bestätigte.

    Ich glaube hier wird sehr stark fehlinterpretiert, es hat in keinem Fall eine Wortänderung stattgefunden, sondern nur wurden die diakritischen Zeichen, der sehr frühislamischen Epoche, die nicht mehr als gültig waren, verbrannt.

    Der Quran wurde so aufgeschrieben, wie alle ihn kannten, nur wurden die richtigen diakritischen Zeichen verwendet, die als optimal galten.

    Ich finde es immer wieder witzig und toll, dass ihr ganze Texte auf falschen Aussagen niederschreibt.

    …..

    *Mann tretet in die Bibliothek ein*

    Mann: Wo liegt das Buch „Islamanalyse“ von der berühmten und authentischen Seite „islamanalyse.wordpress.com“?

    Buchhalterin: Ahh sie reden von den Zusammenfassungen und Definitionen?

    Mann: Ja, davon rede ich.

    Buchhalterin: Ah! Die finden Sie rechts in der Fantasie- und Märchenabteilung.

  11. Die Offenbarung des Korans – Yunus Osama Gaznavi | Ateist canavar said,

    […] Siehe das nächste Kapitel: Die Überlieferung des Korans nach dem Tod des Propheten. […]

  12. Kamen schon welche ins Paradies oder warum gibt es solche Geschichten ? - Seite 3 said,

    […] […]

  13. Gündogan said,

    stillschweigender islam, das ist doch nicht euer ernst?
    Wie oft muss man noch diese Behauptungen bloss stellen. Islam schweigt, nicht aber ihr habt wohl eure Ohren zugemacht.

  14. Jesus 4life said,

    Überwältigende widerlegung der glaubhaftigkeit des Korans.
    Großartige Arbeit

    • NEEEEEEEEEEE!!! said,

      überwältigend das man solche Sachen einfach so hinnehmen kann!! MAn stelle sich vor JEmand würde behaupten 911 wurde durch Mossad Agenten !! JA klar überlältigend !!! Außerdem sind die Quellen nicht authenntisch und die Aurgumentation ist total lächerlich!!

  15. Orientalist said,

    Hallo,

    schade um den langen Text, dass er dem aktuellen Forschungsstand widerspricht.
    Schau doch mal nur: Der Koran als Text der Spätantike, von Angelika Neuwirth, erschienen 2011, Kapitel 4, dort geht es um die Sammlung, Tradierung und Authentizität des Qurans.
    Dazu zwei weitere Zitate zweier anerkannter Islamwissenschaftler:

    Prof. Rudi Paret:
    „Wir haben keinen Grund, anzunehmen, dass auch nur ein einziger Vers im ganzen Koran nicht von Mohammed selber stammt.“
    (Aus dem Vorwort zu seiner Quranübersetzung)

    Prof. Heinz Halm:
    „Diese Überlieferung wird auch von der modernen kritischen Wissenschaft durchweg akzeptiert; vereinzelt geäußerte Zweifel an der Authentizität des Korans haben sich nicht durchgesetzt.“
    (Der Islam, 2007, S. 14)

    Aber bitte, versuch es weiterhin , ich bin ja mal gespannt ob da mal was brauchbares kommt :)

    Gruß,

    Orientalist

  16. Dialog zwischen Christen und Muslimen - Seite 11 - Lovetalk.de said,

    […] du keine Lust hast Quellen zu suchen, nutz doch einfach meine! https://islamanalyse.wordpress.com/uberlieferung/ Wie hoch sit die Chance, dass im Koran 1:1 Gottes Wort steht? Wer bietet mehr als […]

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